Zungenmaus steuert Computer
Veröffentlicht am Mittwoch, 20. März 2019
Die Dresdner Forschung zeichnet sich durch einen hohen Grad an Innovation aus. Eine sensorisch hoch anspruchsvolle Computermaus, die sich mit der Zunge steuern lässt, wird derzeit von einem Dresdner Unternehmen, gemeinsam mit der TU Dresden entwickelt. Sie könnte für rund 900.000 Menschen mit Bewegungseinschränkungen in Deutschland Erleichterungen im Alltag geben.
Südvorstadt. Im fortgeschrittenen Alter haben viele Menschen mit eingeschränkter Motorik erhebliche Probleme, Haushaltsgeräte mit den eigenen Händen zu bedienen. Allein in Deutschland sind fast 900.000 Menschen von Rheuma, Parkinson oder dem Funktionsverlust von Gliedmaßen betroffen. Die Linguwerk GmbH und das Institut für Akustik und Sprachkommunikation der TU Dresden entwickeln gemeinsam ein technisches Assistenzsystem, mit dem Computeranwendungen oder Haushaltsgeräte durch Zungenbewegungen mit einer »Zungenmaus« gesteuert werden können. Das Projekt wird bis Ende 2020 mit mehr als einer halben Million Euro gefördert.
Am 1. März 2019 übergab die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch den Fördermittelbescheid. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit der »Zungenmaus« soll ein kleines Sensorplättchen zukünftig die Hand ersetzen können. Es wird hinter den oberen Schneidzähnen befestigt. Die Bewegungen werden in Steuerbefehle umgewandelt und können beispielsweise einen Cursor auf einer grafischen Benutzeroberfläche steuern wie bei einer Computermaus.