Zungenmaus steuert Computer

Veröffentlicht am Mittwoch, 20. März 2019

Die Dresdner Forschung zeichnet sich durch einen hohen Grad an Innovation aus. Eine sensorisch hoch anspruchsvolle Computermaus, die sich mit der Zunge steuern lässt, wird derzeit von einem Dresdner Unternehmen, gemeinsam mit der TU Dresden entwickelt. Sie könnte für rund 900.000 Menschen mit Bewegungseinschränkungen in Deutschland Erleichterungen im Alltag geben.

Investition in Dresdner Forschung: Professor Peter Birkholz vom Institut für Akustik und Sprachkommunikation, Juniorprofessur für Kognitive Systeme, TU Dresden, Dr. Rico Petrick, Geschäftsführer Linguwerk GmbH, und die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch (v. l.n.r.) bei der Übergabe des Fördermittelbescheids für das EFRE-Projektes „Zungenmaus“. Foto: Steffen Dietrich

Investition in Dresdner Forschung: Professor Peter Birkholz vom Institut für Akustik und Sprachkommunikation, Juniorprofessur für Kognitive Systeme, TU Dresden, Dr. Rico Petrick, Geschäftsführer Linguwerk GmbH, und die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch (v. l.n.r.) bei der Übergabe des Fördermittelbescheids für das EFRE-Projektes „Zungenmaus“.

Foto: Foto: Steffen Dietrich

Südvor­stadt. Im fortge­schrit­tenen Alter haben viele Menschen mit einge­schränkter Motorik erheb­liche Probleme, Haushalts­geräte mit den eigenen Händen zu bedienen. Allein in Deutschland sind fast 900.000 Menschen von Rheuma, Parkinson oder dem Funkti­ons­verlust von Glied­maßen betroffen. Die Linguwerk GmbH und das Institut für Akustik und Sprach­kom­mu­ni­kation der TU Dresden entwi­ckeln gemeinsam ein techni­sches Assis­tenz­system, mit dem Compu­ter­an­wen­dungen oder Haushalts­geräte durch Zungen­be­we­gungen mit einer »Zungenmaus« gesteuert werden können. Das Projekt wird bis Ende 2020 mit mehr als einer halben Million Euro gefördert.

Am 1. März 2019 übergab die Sächsische Staats­mi­nis­terin für Soziales und Verbrau­cher­schutz Barbara Klepsch den Förder­mit­tel­be­scheid. Die Mittel stammen aus dem Europäi­schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit der »Zungenmaus« soll ein kleines Sensor­plättchen zukünftig die Hand ersetzen können. Es wird hinter den oberen Schneid­zähnen befestigt. Die Bewegungen werden in Steuer­be­fehle umgewandelt und können beispiels­weise einen Cursor auf einer grafi­schen Benut­zer­ober­fläche steuern wie bei einer Compu­termaus.

Steffen Dietrich

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