»Zukunft Stadtgrün«

Spaziergang durch den Dresdner Südosten

Veröffentlicht am Mittwoch, 6. Juni 2018

Von Prohlis bis zur Elbe soll ein neuer Grünzug entstehen. Am 5. Mai 2018 nahmen die ersten Spaziergänger das Gebiet entlang des Geberbachs schon mal unter die Lupe.

Der Dresdner Südosten profi­tiert vom Förder­pro­gramm »Zukunft Stadtgrün«. Mitte März dieses Jahres stimmte der Stadtrat einstimmig der Förder­ge­biets­ku­lisse sowie dem Konzept zu. Vorge­sehen ist beispiels­weise ein Grünzug von Prohlis bis zur Elbe mit integriertem Rad- und Fußweg.

Zu einem Stadt­spa­ziergang in diesem Gebiet hatte am 5. Mai 2018 das Umwelt- bzw. Stadt­pla­nungsamt einge­laden. Dazu trafen sich am Seidnitzer Weg rund 35 inter­es­sierte Dresdner. Geht es nach den Ideen der Projekt­ent­wickler, soll an dieser Stelle der derzeit unter­ir­disch verlau­fende Geberbach freigelegt werden und die Seidnitzer Promenade entstehen. Entlang der Bahnun­ter­führung könnte der Geberbach als Gläserner Bach parallel zu einem Fuß- und Radweg verlaufen. Im Rahmen einer Master­arbeit, entstanden an der Techni­schen Univer­sität Dresden, wurde 2016 eine Machbar­keits­studie zur Offen­legung des Prohliser Landgrabens/Geberbachs erarbeitet. Für die Reali­sierung sind noch viele Gespräche mit Grund­stücks­ei­gen­tümern und Akteuren vor Ort notwendig. Erste Kontakte gab es mit dem Betreiber der Galopp­rennbahn, denn entspre­chend des Konzepts soll die alte Wegever­bindung direkt neben der Rennbahn wieder belebt werden. Dann wäre auch eine direktere Verbindung in Richtung Altdo­britz gegeben. »An der Rennbahn« käme der Geberbach gegenüber den Klein­gärten wieder ans Tages­licht. Dafür wäre nicht nur eine neue Straßen­querung notwendig, sondern auch die Verlegung von Klein­gärten, für die Ersatz­flächen gefunden werden müssten. Beim Stadt­spa­ziergang nahmen die Teilnehmer noch den Umweg um die gesamte Galopp­rennbahn. Vorge­sehen im Konzept ist auch die Belebung des Dorfkerns Altdo­britz. Verkehrs- und Grünflächen sowie der Spiel­platz sollen neu gestaltet werden. Bei einem Bürger­forum Ende Mai brachten die Anwohner bereits zahlreichen Anregungen ein.

Die Tour führte weiter in Richtung Salzburger Straße, die der Geberbach entspre­chend der Projektidee künftig queren soll. Aber wie sieht es hier mit Parkplätzen aus, wollten einige Teilnehmer wissen. Denn es sei unrea­lis­tisch zu glauben, dass alle Erholungs­su­chenden mit dem Fahrrad oder öffent­lichen Verkehrs­mitteln in Richtung Leubener Kiesseen kommen würden. Die derzeitige Sandfläche an der Salzburger/Ecke Pirnaer Landstraße, gegenüber dem Discounter, böte sich dafür an, so die Idee der Teilnehmer.

Nach einer kurzen Betrachtung der aktuellen Situation am Nieder­sed­litzer Flutgraben unterhalb der Salzburger Straße und den Erwägungen, in wie weit auch dieser Bereich des Altelb­arms renatu­riert werden könne, ging es weiter auf den Trümmerberg am Leubener Kiessee, der sich in Privat­besitz befindet. Laut Konzept könnte hier ein Naherho­lungs­gebiet mit einem Aussichts­punkt entstehen. Beim Probe­sitzen auf den Liege­stühlen am Kiessee bekamen die Spazier­gänger schon mal einen Vorge­schmack auf den City Beach in Leuben. Was wohl von Visionen in den nächsten zehn Jahren Wirklichkeit wird? Dabei sollen die Bürger Gelegenheit erhalten, sich mit ihren Ideen und Anregungen in den Prozess einzu­bringen. Rund 17 Millionen Euro sind für das Gesamt­projekt »Dresden Südost« einge­plant. Knapp ein Drittel soll aus städti­schen Eigen­mitteln finan­ziert werden.

Claudia Trache

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