Zu Fuß über das Blaue Wunder
Veröffentlicht am Donnerstag, 27. Februar 2020
Nach rund zehn Monaten Bauzeit ist die Sanierung des Fußwegs auf der Loschwitzer Brücke jetzt abgeschlossen. Kostenpunkt: 1,5 illionen Euro.
Blasewitz. Seit Freitag, dem 31. Januar 2020, können Fußgänger nun wieder beide Wege über das Blaue Wunder zwischen Schiller- und Körnerplatz nutzen. Rund zehn Monate war der linke Fußweg über die Brücke (vom Schillerplatz aus gesehen) gesperrt, weil er saniert wurde. Beauftragt war damit die Baufirma Fuchs aus Hainichen. Circa 1,5 Millionen Euro hat die Stadt dafür ausgegeben.
In Auge fällt jetzt nicht nur der frische blaue Farbton für das Gelände, sondern vor allem der erneuerte Bodenbelag aus Gussasphalt. Zuvor mussten 810 Quadratmeter des verschlissenen Belags entfernt und entsorgt werden, bevor der neue Gussasphalt aufgebracht wurde. Für die Arbeiten war ein 270 Meter langes Hängerüst installiert und ein Tunnel aus Planen errichtet worden. So war gewährleistet, dass bei Abstrahlarbeiten keine Partikel in die Umwelt oder die Elbe gelangen konnten. Nach Abbau dieses Gerüstes Ende des Jahres hatten die Anwohner eigentlich erwartet, den Weg gleich wieder benutzen zu können. Aber es gab noch detailreiche Nacharbeiten, informierte Dr. Robert Franke, amtierender Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, zur Freigabe der Brücke. So mussten u. a. manche Stellen, an denen das Gerüst gestanden hatte, ausgebessert und noch nachgestrichen werden. In der letzten Januarwoche erfolgte dann noch die Brückenhauptprüfung, bevor der Weg wieder geöffnet werden konnte.
Die Erneuerung war vorerst eine Teiletappe auf dem Weg der Komplettinstandsetzung des Wahrzeichens von Blasewitz und Loschwitz. Wann das genau passiert, stehe noch nicht genau fest, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. Benötigt werden dafür Fördergelder. Mit der neuen sächsischen Regierung sei man darüber noch nicht ins Gespräch gekommen.
»Im nächsten Abschnitt sollen Stahlbau und Korrosionsschutz folgen, dessen Finanzierung noch nicht gesichert ist.« Die Landeshauptstadt Dresden könne den Erhalt dieser verkehrlich und bauhistorisch wichtigen Elbquerung nicht allein finanzieren.
Die Stadt bereitet sich aber schon auf die nächste große Baustelle vor. Denn wenn die Brücke saniert wird, wird eine der drei Fahrspuren für den Verkehr nicht zur Verfügung stehen. Damit Radfahrer auf der rechtselbischen Seite komfortabler als bisher fahren können, wurde jetzt eine provisorische Asphaltschicht über das historische Kopfstein-Pflaster auf dem Körnerweg gelegt. Frühestens 2022 wird mit der Komplexsanierung der Brücke gerechnet, die dann etwa fünf Jahre dauern könnte. Die Brücke wurde im Juli 1893 in Betrieb genommen. Immer wieder wird die Frage gestellt, wie lange sie noch hält. Und immer wieder ist zu hören, dass sie bei guter Wartung noch viele Jahre vor sich hat.