»Wonderful Town« – Hommage an Dresden

Der Eröffnungstermin des Kulturkraftwerk Mitte rückt näher

Veröffentlicht am Mittwoch, 9. November 2016

Heiko Cullmann, Chefdramaturg der Staatsoperette Dresden informiert über Proben, Neuinszenierungen und den Festakt, mit dem die Staatsoperette ihre Spielzeit im Kraftwerk Mitte beginnt.

Alt und neu miteinander verbunden – so wird sich das Kraftwerk Mitte präsentieren. Visualisierung: Staatsoperette/pfp Architekten

Alt und neu miteinander verbunden – so wird sich das Kraftwerk Mitte präsentieren.

Foto: Staatsoperette/pfp Architekten

Marion Neumann im Gespräch mit Heiko Cullmann, dem Chefdramaturgen der Staatsoperette Dresden, zu den letzten Wochen vor dem Start der Staatsoperette Dresden am 16. Dezember im Kraftwerk Mitte.

Was passiert momentan hinter den Kulissen?

Nach dem Abschluss der Bauar­beiten am 14. Oktober werden derzeit nur noch Feinar­beiten ausge­führt. Bereits Mitte September begann für das Theater­en­semble im Kraftwerk Mitte eine intensive Proben­arbeit. Nach der letzten Premiere in Leuben und dem Umzug ins neue Haus bzw. in die Werkstätten in Cotta arbeiten auch die Gewerke wie Tisch­lerei, Schnei­derei, Schlos­serei und Malsaal an den aktuellen Bühnen­bildern, Kostümen, Perücken usw. Denn z.Zt. werden drei Neuin­sze­nie­rungen parallel geprobt. Daneben erfolgen weitere technische Einbauten wie Schein­werfer, Aushänge, Ton- und Lichtpult, Video­technik. Außerdem finden im neuen Zuschau­erraum Akustik­proben statt. Für die zwei neuen Hausherren im Kraftwerk Mitte, Staats­ope­rette Dresden und theater junge generation (tjg.) gab es bereits in der vergan­genen Saison eine erste Zusam­men­arbeit. Zwei Puppen­spieler wirkten in der Produktion der Oper »Das Märchen vom Zaren Saltan« mit. Diese Produktion wird ab dem 18. Februar 2017 wieder in der neuen Staats­ope­rette zu sehen sein. Weiteres ist bereits in Planung.

Was bietet der neue Spielplan ab Dezember?

Der Spielplan setzt sich weiterhin aus Operette, Musical und Spieloper zusammen und umfasst die ganze bunte Palette an Musik­stilen, die typisch für das vielfältige Reper­toire der Staats­ope­rette Dresden war und ist. Die Dresdner und ihre Gäste dürfen sich auf drei Neuin­sze­nie­rungen freuen:

17. Dezember 2016: Start mit »Orpheus in der Unterwelt«

Die Wahl des Eröff­nungs­stückes fiel auf Jacques Offenbach als Vater der Operette mit seinem Hauptwerk »Orpheus in der Unterwelt«. Ein Novum: Das Bühnenbild wird durch die beiden Video­künstler Momme Hinrichs und Torge Møller von fettFilm für die Staats­ope­rette gestaltet. In ihrer Arbeit geht es vor allem um die Verknüpfung von Videos mit anderen Medien zu einem Gesamt­kunstwerk, das sich nicht in bloßer Koexistenz oder der Dekoration von Bühnen­räumen erschöpft, sondern mehrere künst­le­rische Ebenen mitein­ander verschmelzen lässt. Dabei arbeiten sie regel­mäßig mit Regis­seuren wie u. a. Peter Konwit­schny, David Pountney, Willy Decker, Stefan Herheim, Philipp Stölzl, Sven-Eric Bechtolf oder Andreas Homoki zusammen. Ihre Arbeit führte sie neben den Bregenzer und Bayreuther Festspielen, den Salzburger Sommer- und Oster­fest­spielen u. a. an diverse Theater in ganz Europa sowie nach Indien, Kanada oder Aserbai­dschan.

22. Dezember 2016: Neuproduktion »­Wonderful Town«

»Wonderful Town«, einst Bernsteins Liebes­er­klärung an seine Stadt New York, ist als Hommage an die Stadt Dresden zu verstehen. Mit dieser Neupro­duktion setzt die Staats­ope­rette ihre Reihe mit Wieder­ent­de­ckungen und Erstauf­füh­rungen bedeu­tender Kompo­nisten aus den Bereichen Musical und Operette fort, die für die Intendanz Wolfgang Schaller program­ma­tisch ist. Dazu gehörten in den vergan­genen Jahren Weills »Viel Lärm um Liebe / The Firebrand of Florence« (2012), Gershwins »Pardon My English« (2009), die Urfas­sungen von Abrahams »Victoria und ihr Husar« (2004), die Serie von unbekannten Strauss-Operetten wie »Der Karneval in Rom«, »Prinz Methu­salem«, »Cagli­ostro in Wien« etc.

30. Dezember 2016: Eröffnungsgala

In der Eröff­nungsgala zeigt das gesamte Ensemble – Solisten, Chor, Ballett, Orchester – sein Können mit einem Querschnitt durch das Reper­toire. Mehr als 100 Künst­le­rinnen und Künstler werden dabei auf der neuen Bühne stehen. Auf dem Programm stehen gute Bekannte wie die Großmeister der Goldenen und Silbernen Operetten-Ära aus Wien, Berlin und Budapest sowie Musical-Klassiker aus London und New York. Durch diesen festlichen Abend voller Höhepunkte führen ein neues Ensem­ble­mit­glied, Kammer­sänger Axel Köhler, und Musical-Star Jannik Harneit.

Welche neuen Impulse setzt die Staatsoperette?

Die Staats­ope­rette und das tjg. sollen als neue kultu­relle Einrich­tungen zur Belebung der Wilsd­ruffer Vorstadt und der angren­zenden Fried­rich­stadt beitragen. Der Vorverkauf zeigt, dass schon jetzt viele Besucher aus diesen Vierteln neu gewonnen werden konnten, die vorher nicht hinaus bis nach Leuben gefahren wären.

Zudem ist die Staats­ope­rette auf vielen Messen, u. a. auf der ITB Berlin als die führende Fachmesse der inter­na­tio­nalen Tourismus-Wirtschaft mit eigenen Ständen vertreten. Bereits jetzt haben viele renom­mierte Reise­ver­an­stalter Karten­kon­tin­gente gebucht, die vom neuen Standort im Herzen Dresdens und unserem Programm begeistert sind. Für diese Reise­ver­an­stalter schnüren wir auch exklusive Pakete.

Außerdem plant die Stadt Dresden, beide Theater in ihrer Bewerbung als europäische Kultur­haupt­stadt einzu­binden.

16. Dezember 2016: Festakt

Vorab lädt die Stadt Dresden am 16. Dezember zu einem Festakt ein. Die Staats­ope­rette Dresden und das tjg. werden das Programm künst­le­risch gestalten. Daneben werden befreundete Theater und Kultur­in­sti­tu­tionen anspruchs­volle Gastge­schenke in Text und Musik beisteuern.

Das Redak­ti­onsteam der Stadt­teil­zeitung wünscht einen erfolg­reichen Start.

StZ/Christine Pohl

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