Wissenschaftsstandort Dresden-Ost
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. März 2013
Die Zukunft für das vom Rückbau stark betroffene Wohngebiet an der Reicker Straße klärt sich. Vorgesehen ist, das Gebiet des jetzigen Forschungsstandortes des Fraunhoferinstitutes, Winterbergstraße 28, bis hin zur Reicker Straße auszudehnen.
Strehlen/Reick/Gruna. Die Zukunft für das vom Rückbau stark betroffene Wohngebiet an der Reicker Straße klärt sich. Wo früher einmal Neubauten standen, die bis 2011 abgerissen wurden, findet man heute am Rudolf-Bergander-Ring nur noch Wiese. Zukünftig soll es Teil eines geplanten Wissenschaftsstandortes Ost werden. Entsprechende Konzepte wurden von den Mitarbeitern des Stadtplanungsamtes Doris Stepputtis und Jens-Uwe Böbst im Ortsbeirat Prohlis vorgestellt.
Vorgesehen ist, das Gebiet des jetzigen Forschungsstandortes des Fraunhoferinstitutes, Winterbergstraße 28, bis hin zur Reicker Straße auszudehnen. Geplant ist auch eine neue Straßen-Querung der das Gebiet schneidenden Bahnlinie von der Liebstädter Straße zur Reicker Straße. So sollen ein Forschungscampus entwickelt und bestehende Synergieeffekte genutzt werden.
Die Nähe zur Technischen Universität und zum Gewerbegebiet Lohrmann-Straße sind dabei wichtig. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit dem Leibnitz-, Helmholtz- und Max-Planck-Institut intensiviert werden. Der Bedarf sei vorhanden und mit den entsprechenden Einrichtungen abgeklärt, erklärte Jens-Uwe Böbst. Der Campus-Charakter sei notwendig, damit sich die Mitarbeiter auch persönlich untereinander abstimmen können, ein direkter Kontakt ist erwünscht, moderne Kommunikationsmedien können diesen nicht ausgleichen. Größere Grünanlagen als Erholungsorte sind im Konzept ebenfalls vorgesehen.
Bis alles verwirklicht ist, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. Die Stadt plant Ausgaben von ca. 37 Millionen Euro bis 2021 ein. Als erster Schritt müssen noch fehlende Grundstücke angekauft werden.
Verärgerte Kleingärtner
Von den Planungen, so positiv sie klingen und auch vom Ortsbeirat so bewertet wurden, sind aber auch viele Kleingärtner betroffen. Frank Hoffmann, Vorsitzender des Stadtverbandes »Dresdner Gartenfreunde e.V.« zeigte sich vor allen Dingen über die Öffentlichkeitsarbeit des Stadtplanungsamtes verärgert. Mehrere Kleingartensparten seien betroffen, u. a. der »Winterbergplatz e.V.«. Allein durch die Veröffentlichung der Planungen würden Kleingärten im betroffenen Gebieten an Wert verlieren und es sei schwierig, neue Pächter zu gewinnen, wenn sie davon ausgehen müssten, dass ihre Sparte nicht mehr lange besteht. Grundsätzlich würde er das Konzept jedoch unterstützen.
Jens-Uwe Böbst gab zur Auskunft, dass die Stadt dazu verpflichtet sei, entsprechende Planungen zu veröffentlichen, um die Bürger rechtzeitig zu informieren.
Im Ortsbeirat wurde als Konsequenz ein Zusatzantrag beschlossen, der beinhaltet, dass die Verwaltung gemeinsam mit den Kleingärtnern ein tragfähiges Konzept erarbeiten soll.