Wilschdorf ließ es mächtig krachen
Zwei neue »Einwohner« berichten über den Start der Festwoche
Veröffentlicht am Sonntag, 2. Juli 2017
Wilschdorf feierte sein 775-jähriges Gründungsjubiläum mit einer Festwoche. Oberbürgermeister Dirk Hilbert kam zum ersten Spatenstich für neue Kita. Höhepunkt war der Festumzug am Sonntag.
Hallo, liebe Leserinnen und Leser. Wir zwei sind die derzeit jüngsten »Einwohner« Wilschdorfs, auch wenn man es uns nicht ganz ansehen mag. Kurz vor dem großen 775 Jahre Jubiläum haben wir unser Domizil direkt in der Mitte Wilschdorfs bezogen. Man hat uns erzählt, es war einmal ein altes Trafohäuschen, welches die DREWAG nun netterweise für uns hergerichtet und schick gemacht hat. Was sollen wir sagen, wir haben hier einen herrlichen Ausblick und genießen es, wenn die Mitbürgerinnen und Mitbürger vor unserem Fenster stehen bleiben und uns eine Weile betrachten.
Nicht zu glauben, was sich hier schon so alles in unserer Anwesenheit getan hat. Damit wir es recht gemütlich haben und auch einen Fuß vor die Türe setzen können, hat man uns schräg gegenüber unter einer lauschigen Linde eine schöne neue Sitzbank errichtet. Angelegt an einem kleinen neuen Fußweg, welcher auch an einer alten aber hergerichteten Telefonzelle vorbeiführt, lässt es sich dort angenehm verweilen. Gegen die Langeweile haben sich die Wilschdorfer etwas einfallen lassen, denn die Telefonzelle ist nicht mehr im eigentlichen Sinne in Betrieb. Man hat sie zur kleinen Bibliothek umfunktioniert und jeder kann sich hier ein Stückchen Literatur ausleihen und neue einstellen.
Auch hohen Besuch hatten wir hier. Der Herr OB Hilbert lenkte sein Elektroauto zur Mittagsstunde des 21. Juni 2017 in den Norden Dresdens und hat vor allem den kleinsten Einwohnern ein Geschenk mitgebracht. Unweit unserer Behausung neben der Bushaltestelle Reineckeweg wurde der erste Spatenstich zum Bau eines Kinderspielplatzes, des Spielbiotops, vollzogen. Zusammen mit Kindern der 85. Grundschule, Mitgliedern des Heimatvereins, Bürgern der Umgebung und den Verantwortlichen der Stadt hat der Rathauschef den Spaten kräftig in die Erde gehauen.
Die Wilschdorfer sind ja ein cleveres Völkchen. Da war es nun heiß und mit dem Spatenstich auch ein wenig staubig … da beraumen sie gleich mal ein kleines Weinfest zum Spülen der durstigen Kehlen an. Zum Ortsjubiläum erinnerte man sich nämlich an die Historie und damit an einige Jahre des Weinbaus in der Nachbarschaft. Leider ist dies schon eine ganze Weile her, aber den Sinn für ein gutes Tröpfchen haben sie in Wilschdorf nicht verloren. So konnten wir hautnah nebenan erleben, wie der Biergarten der Wirtschaft „Zum Alten Graf“ aus allen Nähten platzte. Und dann ist auch noch ein netter Nachtwächter des Weges gekommen. Er hat zu vorgerückter Stunde alle interessierten Besucher des Weinfestes eingeladen, sich auf eine kleine Runde rund um die Kirche zu begeben. Es gab manche nette Anekdote aus vergangenen Zeiten zu berichten und auch für langjährige Einwohner neue und interessante Details der Geschichte zu erfahren.
Am nächsten Tag hatten wir schon wieder etwas zu erleben. Da sich der Wilschdorfer Heimatverein um die Senioren des Ortes kümmert, haben sie im Rahmen der Festwoche die »längste Kaffeetafel Wilschdorfs« ausgerufen. Wieder waren die Einwohner zahlreich vertreten und haben bei einer heißen Tasse Kaffee und leckerem Kuchen einen tollen Nachmittag verbracht. … also wir fühlen uns schon mal sehr wohl hier.