Wie Integration gelingen kann
Interview mit Ortsamtsleiter André Barth – Teil II
Veröffentlicht am Samstag, 20. Februar 2016
An einem Thema kommt man derzeit nicht vorbei: Die Flüchtlingsfrage. Wieviel Asylsuchende leben aktuell in der Neustadt und wo sind sie untergebracht? Welche Nationen sind vertreten? Wie werden die Menschen von den Neustädtern aufgenommen? Gibt es schon konkrete Erfahrungen mit der Integration und wie sehen diese aus?
An einem Thema kommt man derzeit nicht vorbei: Die Flüchtlingsfrage. Wieviel Asylsuchende leben aktuell in der Neustadt und wo sind sie untergebracht?
Per 7. Januar 2016 lebten 514 Asylsuchende in der Dresdner Neustadt, davon 326 in Heimen und 188 in Wohnungen.
Welche Nationen sind vertreten?
Vertreten sind 27 Nationen, darunter 97 Syrer als stärkste Gruppe. Es folgen Afghanen mit 57 und Pakistaner mit 51 Personen.
Wie werden die Menschen von den Neustädtern aufgenommen?
Gut! Die Neustadt ist sehr offen, bunt, multikulturell und tolerant. Im Großen und Ganzen gibt keine Probleme. Ein schönes Beispiel dafür war das Willkommensfest in der früheren Feuerwache auf der Katharinenstraße.
Gibt es schon konkrete Erfahrungen mit der Integration und wie sehen diese aus?
Die Zivilgesellschaft hat sich organisiert, zum Beispiel im Netzwerk »Bunte Neustadt«.
Es gibt viele Aktivitäten. U. a. wurde eine Aktion »Fahrradspende« ins Leben gerufen. Es gibt einen Verein »Gastfreunde Dresden e. V.«, dessen Mitglieder sich selbst um Wohnraum für Flüchtlinge kümmern. Außerdem gibt es das Integrationsprojekt Katharinenstraße 9. Dahinter stehen die Projektschmiede und Stadtrat Torsten Schulze. Das Programm besteht aus vier Modulen, die Angebote beinhalten, die sich gleichermaßen an Flüchtlinge und Anwohner richten. Sprachvermittlung und Raumgestaltung ist ein Thema, wobei Raumgestaltung den Umbau einer ehemaligen Garage in der früheren Feuerwache zu einem Mehrzweckraum meint, der gemeinschaftlich als Werkstatt, Atelier u. ä. genutzt werden kann. Das zweite Modul ist die Sozialraumerkundung, das Führungen durch die Neustadt und eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Stadtteilbibliothek beinhaltet.
Das dritte Modul zielt auf die Vernetzung der Asylsuchenden innerhalb des Stadtteils. Gegenstand des vierten Moduls ist die Qualifizierung durch Kurse und Workshops. Ideen sind das genügend.
Was noch fehlt, ist der Fördermittelbescheid, um endlich loslegen zu können.
Wir danken für das Gespräch!
(Die Fragen stellte Steffen Möller.)