Vorrang für Öffentlichen Nahverkehr
Autofreie Zentralhaltestelle an der Kellei mit Bürgerfest eingeweiht
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Oktober 2019
Die Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße wurde mit einem Bürgerfest am 28. September 2019 eingeweiht. Seit Sonntag, dem 29. September 2019, rollt wieder der Bus- und Straßenbahnverkehr.
Löbtau. Die neue Zentralhaltestelle »Tharandter Straße« der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) ist am Sonntag, 29. September 2019, in Betrieb gegangen. Die Straßenbahnlinien 6, 7 und 12 sowie die Buslinien 61, 63, 90, 333 und A fahren wieder auf ihren angestammten Wegen.
Der 350 Meter lange, autofreie Fußgängerboulevard auf der unteren Kesselsdorfer Straße sorgt für deutlich mehr Attraktivität im Löbtauer Stadtteilzentrum und beseitigt gleichzeitig einen der schlimmsten Unfallschwerpunkte im Dresdner Liniennetz. Busse und Bahnen halten jetzt in beiden Richtungen an barrierefreien Bahnsteigen und können dort auch problemlos die im Fahrplan vorgesehenen Anschlüsse abwarten. So wird das Ein-, Aus- und Umsteigen für täglich fast 30.000 Fahrgäste komfortabler und sicherer. Die neue Zentralhaltestelle und der Boulevard entstanden im Rahmen des Programms »Stadtbahn Dresden 2020«.
Zukünftig bietet die Kesselsdorfer Straße östlich der Reisewitzer Straße dadurch auch deutlich bessere Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer. Die Aufenthaltsqualität kann durch die Reduktion von Lärm und Abgasen steigen und die Kesselsdorfer Straße sich nicht zuletzt zu einer attraktiveren Einkaufsstraße entwickeln. »Die Aufwertung der Kesselsdorfer Straße durch die Herausnahme des Kfz-Verkehrs verbessert nicht nur die Lebens- und Aufenthaltsqualität, sondern auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer«, so Nils Larsen, Vorstand des ADFC Dresden. »Diese Aufwertung sollte Vorbild für andere durch Kfz-Verkehr belastete Ortsteilzentren sein.« Zugleich werden Teile der umgesetzten Gestaltung der Kesselsdorfer Straße kritisiert und eine mutigere Planung für die Fortsetzung des Boulevards nach Westen gefordert.
Bei den Vertretern der Stadt ist die Freude über das Gelingen des Projekts spürbar. »Durch den autofreien Fußgängerboulevard auf der Kesselsdorfer Straße schaffen wir für die Menschen einen Raum mit viel mehr Lebensqualität. Ich bin überzeugt, dass von den neuen Möglichkeiten nicht nur die Fahrgäste von Bus und Bahn profitieren, sondern auch die Händler und Gewerbetreibenden. Und es gibt auf beiden Seiten sichere Radwege«, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.
Abgesehen von Restarbeiten an den Fußwegen ist alles fertig. Erwähnenswert ist, dass die Stadt und die DVB, nach den leidlichen Bauverzögerungen an der Baustelle Oskarstraße, das Bauvorhaben der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße genau im Zeitplan abschließen konnten. Die Planungs- und Baukosten der DVB für den neuen Abschnitt beliefen sich auf rund 7,5 Millionen Euro. Die städtischen Kosten summieren sich auf etwa 5,9 Millionen Euro.