Vorgestellt: KJH Mareicke – Kulturelles Miteinander

Veröffentlicht am Mittwoch, 9. November 2016

In Anlehnung an den Stadtteil Reick entstand der Name »Mareicke« für das Kinder- und Jugendhaus, das heute seinen Sitz in Prohlis hat. Der beliebte Freizeittreff punktet mit Kreativwerkstatt, Computerraum und Sandsteinkletterfelsen im Außenbereich.

Für Spaß sorgt das jährliche Hoffest. Foto: KJH Mareicke

Für Spaß sorgt das jährliche Hoffest.

Foto: KJH Mareicke

Das Kinder- und Jugendhaus (KJH) Mareicke entstand in den 90er Jahren und war zunächst an der Reicker Straße 89 im ehema­ligen Pionierhaus Süd angesiedelt, dort, wo heute die Heils­armee ihr Domizil hat. Viele Jugend­liche kamen damals aus Reick. In Anlehnung in ihren Stadtteil ist der Name »Mareicke« entstanden. 2002 zog das Kinder- und Jugendhaus in das sanierte Gebäude der ehema­ligen Kinder­krippe an der Vetschauer Straße 14. Mitten im Prohliser Wohngebiet, umringt von viel Grün, haben die Kinder und Jugend­lichen zwischen sechs und 18 Jahren sowohl im Haus als auch auf dem Freige­lände viel Platz, um sich auszu­toben, aber auch Gelegenheit, sich an einen stillen Ort zurück­zu­ziehen. Neben einem Café gibt es geson­derte Räume für den Kinder- bzw. Jugend­treff sowie eine Kreativ­werk­statt und einen Compu­terraum. Die Leiterin des KJH Ulrike Nowac­zynski kümmert sich gemeinsam mit drei weiteren Fachkräften um die Heran­wach­senden.

Gesunde Lebensweise

Ein Schwer­punkt ihrer Arbeit besteht in der Gesund­heits­bildung, die Ernährung, Bewegung und Entspannung beinhaltet. So bieten sie täglich zwischen 16 und 17 Uhr in ihrem Café, einem großen hellen und freund­lichen Raum, den »pädago­gi­schen« Mittags­tisch an. »Die Kinder und Jugend­lichen arbeiten dabei in der Küche mit, bereiten das Essen mit vor, lernen zum Beispiel Rezepte lesen, Mengen abwiegen und wie vielfältig Kräuter verwendet werden können«, erläutert Ulrike Nowac­zynski. Dabei unter­stützen auch Jugend­liche, die gemein­nützige Stunden ableisten müssen, den Mittags­tisch. Wichtig ist dem Pädagogen-Team, dass die Kinder auch eine gewisse Tisch­kultur kennen­lernen. Und wenn das selbst­ge­machte Gericht von allen gelobt wird, ernten die Schütz­linge die verdiente Anerkennung.

Bei Wind und Wetter werden die Außen­an­lagen wie der Ballspiel­platz intensiv genutzt. »Unsere Kinder sind da sehr wetter­un­emp­findlich«, stellt die Leiterin fest. Gern wird am Sandstein­felsen geklettert, unter Anleitung einer Mitar­bei­terin mit einer entspre­chenden Kletter­aus­bildung.

Das Kinder- und Jugendhaus ist multi­kul­turell. »Es ist ein schönes Mitein­ander der Kinder mit verschie­denen kultu­rellen Hinter­gründen«, so Ulrike Nowac­zinski. »Wir haben hier die Möglichkeit, den Kindern etwas mitzu­geben, ihre Sorgen und Nöte ernst zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass man diesen Nöten auch etwas Schönes entge­gen­setzen kann.« Etwas Beson­deres ist der einmal jährlich statt­fin­dende Besuch einer japani­schen Delegation von Fachkräften aus sozialen Berufen. Neben einem fachlichen Austausch der Erwach­senen verbringen die japani­schen Gäste einen Tag im offenen Treff mit den Kindern und Jugend­lichen. »Die Japaner sind sehr offen, herzlich und unvor­ein­ge­nommen. Es ist schön zu sehen, wie gelöst unsere Kinder nach dieser fröhlichen und ausge­las­senen Begegnung nach Hause gehen.«

Claudia Trache

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