Ökologisches Gärtnern im »hechtgruen«
Veröffentlicht am Dienstag, 27. September 2016
Gemeinschaftsgärten erfreuen sich auch in Dresden immer größerer Beliebtheit. 21 solcher Gärten sind derzeit im Gartennetzwerk Dresden vereint. Unter der Trägerschaft des Vereins Ufer – Projekte Dresden existieren vier Gemeinschaftsgärten. Einer davon ist das hechtgruen in der Dresdner Neustadt.
Auf ca. 1.000 Quadratmetern pflanzen und werkeln mehr als 20 Hobbygärtner, überwiegend Studenten aus dem Hechtviertel. Zu Gründerzeiten war das Areal an der Ecke Hechtstraße/Bischofsplatz bebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde alles zerstört und übrig blieb bis zum heutigen Tag eine Brache, die nun in einen Garten verwandelt wurde. Da der Untergrund überwiegend aus Sand und Schutt besteht, entstand die Idee, einen mobilen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Zahlreiche Hochbeete, aus Euro-Palettenrahmen erbaut, zieren heute die Fläche des Gartens. Aber auch einstige Ketchup- oder Mayonnaise-Eimer fanden als Pflanzgefäße Verwendung. Die Kräuterspirale wurde aus einzelnen Ziegelsteinen errichtet. In gleicher Weise erhielten die Beerengewächse nährstoffreiche Standorte.
In einem großen Folientunnel gedeihen in diesem Jahr die Tomaten besonders gut. »Hier haben wir zurzeit besonders engagierte Mitstreiter, die die Tomaten hegen und pflegen«, so Philip. Mobiler Gemeinschaftsgarten bedeutet aber auch, dass die Beete mit entsprechendem Gerät auch an einen anderen Standort verlagert werden können, falls der Grundstückseigentümer doch irgendwann diese Fläche anderweitig nutzen möchte. »Solche mobilen Gärten habe ich bereits in anderen Städten, z. B. in Berlin, kennengelernt«, erzählt Philip. Zu Beginn dieser Gartensaison hatte das »hechtgruen« zu einer Planungswerkstatt eingeladen, wo alle Interessierten ihre Ideen einbringen konnten.
So entstand eine Projektgruppe, die sich um den Bau eines Sandkastens kümmerte, da doch recht viele Familien mit kleinen Kindern im »hechtgruen« aktiv sind. Ein anderes Projekt ist der Bau eines Baumhauses. Gemeinschaftlich wird auch entschieden, was auf den Beeten im Saisonverlauf weiter angebaut wird. Dazu dient zum einen die offene Gartenzeit (donnerstags 16–20 Uhr), wo sich die Mitstreiter häufig treffen, oder auch der erste Sonntag im Monat. »Sonntags ist es hier auch bedeutend ruhiger«, so Philip. Neue Mitstreiter, die in der Gemeinschaft gärtnern möchten, sind jederzeit willkommen.