TU Dresden weckt den Forscherdrang durch Experimentieren in der Kita
»Wissen()schafft von Anfang an«
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. August 2014
Mit dem Projekt »Wissen()schafft von Anfang an« geht die TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden innovative neue Wege bei der frühkindlichen Bildung. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse spielerisch bereits im Vorschulalter vermittelt.
Altstadt. Mit dem Projekt »Wissen()schafft von Anfang an« geht die TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden innovative neue Wege bei der frühkindlichen Bildung.
Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse spielerisch bereits im Vorschulalter vermittelt.
Wohin fließt das Wasser im Sandkasten? Warum kann man mit nassem Sand besser Kuchen backen als mit trockenem? Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema Wasser ging der Forscher Dr. Marcus Völp gemeinsam mit den Kindern der Kita Josephinenstraße am 5. August auf den Grund. Seit 2011 steht der Forschungsgruppenleiter ehrenamtlich im Forschungsdialog mit Kindern der kommunalen Kindertageseinrichtung.
Dr. Völp, der selbst eine Tochter im Kindergartenalter hat, nahm sich mit viel Geduld der wissbegierigen Kinder an. Die Mädchen und Jungen im Kindergartenalter hatten zuvor eine Experimentierwoche im Wald der Dresdner Heide erlebt und im Geiste von »Sofies Welt« Forscherbriefe erhalten, getüftelt und Erkenntnisse gewonnen. Nun setzten sie ihr Wissen in einfache Experimente um, konnten nach Anleitung durch ein Mikroskop schauen und beispielsweise die Wasserdurchlässigkeit verschiedener Bodenarten testen. Überraschend dabei die Ernsthaftigkeit, mit der die Vorschulkinder bei der Sache waren. Aufmerksam lauschten sie den einleitenden Worten von Dr. Völp. An mehreren Stationen konnten dann, teilweise selbstständig, Experimente mit verschiedenen Bodenmaterialien und Wasser durchgeführt werden. Der Anspruch an die Konzentration der Kinder war dabei hoch. Konnte das überhaupt klappen? Den Kindern der Kita Josephinenstraße war das Interesse und die Freude beim Experimentieren anzumerken.
Als Vater und Forscher widmet sich Dr. Völp seit geraumer Zeit den Fragestellungen der Kindergartenkinder in der Kita Josephinenstraße und experimentiert mit ihnen gemeinsam zu Phänomenen kindlicher Wahrnehmungen. Im Dialog mit den pädagogischen Fachkräften und den Kindern werden deren Themen und die daran gekoppelte kindliche Neugier deutlich. Durch gemeinsames und kindgerecht konzipiertes „Experimentieren“ werden Zusammenhänge deutlich und begreifbar. Nebenher entdecken die Mädchen und Jungen auch noch, dass sie nicht alles unhinterfragt hinnehmen müssen, sondern auch selbst ausprobieren und erkunden können, wie die Welt um sie herum funktioniert.
Die Kinder der Kita waren auch zu Besuch in der Fakultät für Physik an der TU Dresden und haben dort Lichtexperimente gesehen, von denen einige im Kindergarten anschließend wiederholt wurden. Darüber hinaus führten sie Alltagsexperimente durch, wie das Herstellen von Schokolade – Forschung zum Naschen. Der Sächsische Bildungsplan lebt und atmet in dieser Form die naturwissenschaftliche, frühkindliche Bildung mit der Tiefe einer Universität und der didaktischen Leichtigkeit einer Kindertageseinrichtung.
Dr. Völp wurde 1977 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Informatik in Karlsruhe und promovierte an der TU Dresden. Als Forschungsgruppenleiter arbeitet er mit über 300 Wissenschaftlern auf neun verschiedenen Forschungspfaden an innovativen Ideen für den Mikrochip der Zukunft.