Treffpunkt Spielplatz?

Veröffentlicht am Mittwoch, 6. Dezember 2017

Für Kinder und Heranwachsende gibt es rund 40 Spielplätze im Ortsamtsbereich Leuben. Jetzt melden sich junge Erwachsene: Wo können wir uns unkompliziert treffen?

Schaukeln, wippen, balancieren: Der Spielplatz an der Berchtesgadener Straße bietet von 8 bis 22 Uhr verschiedene Möglichkeiten für kleine und größere Kinder. Was man darf und was nicht, darüber gibt das Hinweisschild Auskunft. Foto: Pohl

Schaukeln, wippen, balancieren: Der Spielplatz an der Berchtesgadener Straße bietet von 8 bis 22 Uhr verschiedene Möglichkeiten für kleine und größere Kinder. Was man darf und was nicht, darüber gibt das Hinweisschild Auskunft.

Foto: Pohl

Lokal­termin Spiel­platz Berch­tes­ga­dener Straße, von vielen Nutzern auch liebevoll »Holzi« genannt. »Früher waren hier viel mehr Holzspiel­ge­rüste für die Kinder«, erzählt Flo. Der 22-Jährige trifft sich seit ein paar Jahren mit Freunden regel­mäßig im offenen Pavillon im hinteren Bereich des Spiel­platzes. Hier finden sie Sitzge­le­gen­heiten und ein Dach über dem Kopf, um sich zu treffen und einfach mitein­ander zu reden. Doch so richtig wohl fühlen sie sich dabei nicht. Die Wände des Pavillons wurden irgendwann entfernt, würden aber etwas Schutz vor Wind geben und etwas mehr vom Spiel­platz abgrenzen. Ein zweiter Pavillon wurde entfernt, als der einstige Trampelpfad zu einem ansehn­lichen Fußweg ausgebaut wurde. »Oft hört man doch, dass die Jugend­lichen auf Spiel­plätzen rumlungern, was viele Anwohner stört. Doch wo haben wir denn eine legale Möglichkeit, uns zu treffen?«, fragt auch der gleich­altrige Franz. Beide finden es gut, dass in den letzten Jahren für Spiel­plätze etwas getan wurde.

»Der Toeplerpark ist grandios geworden und sieht gut aus. Doch sind es immer zweck­mäßige Spiel­geräte?“, bemerkt Flo. »Für ältere Jugend­liche gibt es im Laubegast dagegen im Prinzip nichts.« Früher stand neben dem Pavillon eine Tisch­ten­nis­platte. Diese wurde vor einigen Jahren entfernt. An deren Stelle legte die Stadt­ver­waltung ein Kubbspielfeld an, eine Art Wikin­ger­schach. »Das ist ja keine schlechte Idee, nur genutzt wird es kaum«, erzählt Franz. Ein Grund ist sicher, dass die dafür benötigten Spiel­fi­guren jeder selbst mitbringen muss, es sei denn, die Street­worker der Mobilen Jugend­arbeit Leuben kommen vorbei und bringen alle Utensilien mit. Eine Tisch­ten­nis­platte oder ein Basket­ballkorb würde mehr Zuspruch finden, sind sich beide sicher. Beide sind inzwi­schen bekannt bei den Anwohnern, oft gesellen sich auch ältere Bewohner oder Spazier­gänger zu ihnen und sie kommen mitein­ander ins Gespräch. »Solche Treff­punkte für unsere Alters­gruppe, aber auch für Ältere sind doch wichtig. Man sitzt hier zusammen in einer ruhigen Umgebung mit etwas Natur und redet mitein­ander«, betont Flo. Es geht ihm nicht nur um seine Generation. Er befür­wortet es, dass noch mehr Spiel­mög­lich­keiten für Kinder geschaffen werden, doch auch für die Älteren sollte es legale Möglich­keiten geben, sich im Freien aufzu­halten. »Eine Feuer­stelle an der Elbe in Laubegast wäre toll, wo man sich spontan treffen kann, ohne Tage vorher etwas beantragen zu müssen«, ergänzt Franz. Beide möchten sich einbringen, möchten gefragt werden.

Da sind die Street­worker durchaus eine Hilfe. »Wir setzen uns für die Belange der Jugend­lichen ein«, so Street­worker Willi Löffler. Dank der guten Kontakte mit dem Amt für Stadtgrün und Abfall­wirt­schaft wird demnächst auf Wunsch der Jugend­lichen ein fehlender Papierkorb aufge­stellt. Doch ginge es nach den Jugend­lichen, sollte noch mehr für ihre und die ältere Generation getan werden.

Claudia Trache

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