Der Traum vom Kindermuseum
Veröffentlicht am Mittwoch, 7. November 2018
Wenn Kinder ein eigenes Museum schaffen wollen, wie würde es wohl aussehen? Genau um diese Frage dreht sich ein Projekt vom juniorExploratorium. Die ersten Modelle in einer Ausstellung lassen bereits erahnen, welche Wünsche Kinder haben.
»Museum – was ist das denn?« hieß es am letzten Oktoberwochenende im KIEZ im ProhlisZentrum. Die Ausstellung des Projektes vom juniorExploratorium zeigte die Ergebnisse der Aktionswochen, in denen sich Mädchen und Jungen des Kinder- und Jugendhauses PIXEL sowie der Kindertagesstätte »Prohliser Spatzennest« mit dem Thema Museum beschäftigt hatten. Entstanden sind selbstgebastelte Modelle aus verschiedenen Materialien wie Pappe, Legosteine und Naturmaterialien sowie Zeichnungen und Fotografien. Dahinter stehen die Medien- und Beteiligungspädagogen Ulrike Lahmer, Edna Ressel und Ralph-Torsten Lincke. Sie gründeten das gemeinnützige Unternehmen juniorExploratorium, um Kindern eine Plattform zu geben, ihr eigenes Museum zu gestalten. »Unser Traum ist ein echtes Kindermuseum in Dresden, also von Kindern für Kinder gestaltet«, erzählt Ulrike Lahmer. Für das Projekt hat das Team vom juniorExploratorium Fördermittel über das Programm »Museum macht stark« des Deutschen Museumsbundes beantragt. Der erste Projektabschnitt lief von Mai bis Oktober dieses Jahres. Neben einer Projektwoche im PIXEL sowie mehreren Projekttagen, in denen auch Museen besucht wurden, war das Team für eine Woche im »Prohliser Spatzennest«. »Alle Kinder sind mit Begeisterung, Neugier und viel Fantasie dabei und finden es toll, ihr eigenes Museum gestalten zu können“, so Ralph-Torsten Lincke. Von Freilichtmuseum über ein begehbares Ballmuseum, ein Glasmuseum, ein Museum als Tunnel oder als Burg ist alles dabei. Zunächst beschäftigten sich die Kinder mit der Frage, was Schätze sind, und was man alles ausstellen kann. Dabei war die Bandbreite ebenso groß wie bei der Frage, wo und wie Exponate gezeigt werden können. In Workshops lernen die Kinder zudem Methoden kennen, wie man auch von weiteren Kindern Ideen zu einem eigenen Museum sammeln kann. »Noch ist das Projekt am Anfang. Doch eins kristallisiert sich deutlich heraus: Die Kinder wollen in ihrem Museum nicht nur etwas anschauen, sondern brauchen auch Möglichkeiten, etwas anzufassen und auszuprobieren«, erzählt Edna Ressel. Geplant ist, das Projekt bis 2020 fortzuführen. Vorbehaltlich der Bewilligung der Fördermittel geht es im Januar kommenden Jahres weiter. Dann wird sich neben dem PIXEL und dem »Spatzennest« auch die Kita Berzdorfer Straße am Projekt beteiligen. Später soll es in weiteren Stadtteilen fortgeführt werden.