Tradition gerettet: Jetzt werden Kästner-Jubiläen gefeiert
Veröffentlicht am Freitag, 19. April 2019
Theaterpädagogisches Zentrum stand vor dem Aus. Die Arbeit geht weiter. Im Juli heißt es wieder: Parole Emil!
Es ist erst April und dennoch läuft die Organisation der 14. Erich Kästner Rallye schon auf Hochtouren – auch wenn diese beliebte literarisch-theatralische Gaunerjagd für Kinder erst am 4. Juli 2019 stattfindet. Wieder haben sich viele Schulklassen für die 400 Plätze angemeldet. »Leider mussten wir etwa der Hälfte der sich anmeldenden Schulen absagen«, meint Dirk Strobel, der künstlerische Leiter der Rallye. »Wir versuchen, eine Ausgewogenheit zwischen den Schulen, bei denen man schon von einer Tradition bei der Teilnahme an der Rallye sprechen kann, und denen, die sich ganz neu anmelden, zu erreichen. Das ist nicht leicht. Der Fokus liegt aber klar bei den Schulen aus dem Dresdner Stadtgebiet«, so Strobel weiter. Immerhin sei man froh, dass die Rallye überhaupt stattfinden kann, da es ein schweres Ringen um die städtische Förderung des Theaterpädagogischen Zentrums Sachsen (TPZ Sachsen), das gemeinsam mit dem Erich Kästner Museum die Rallye veranstaltet, gab. »Seit 2001 arbeiten wir kontinuierlich in Sachsen in den Bereichen kulturelle Bildung, Forumtheater und zielgruppenorientierte Theaterformen, erreichen mit unseren Projekttagen, Werkstätten und Aufführungen etwa 3.000 Menschen jährlich, seit 2006 gibt es jedes Jahr die Rallye, da ist es seltsam, wenn uns durch die Kulturverwaltung vorgeworfen wird, wir würden nur Projekte machen, und uns deswegen die institutionelle Förderung gestrichen werden soll«, erklärt der Geschäftsführer des TPZ Sachsen, Walter Henckel. Glücklicherweise ist das nun durchgestanden, der Kulturausschuss sei der Empfehlung der Verwaltung nicht gefolgt und die Finanzierung ist – auch dank der Sponsoren – gesichert. Das ist für die Organisatoren der Erich Kästner Rallye umso wichtiger, da es sich bei 2019 um ein besonderes Jahr handelt, zumindest für Kästner-Fans. Nicht nur hätte der berühmte Dresdner Autor am 23. Februar seinen 120. Geburtstag gefeiert, auch sein vielleicht bekanntestes Buch »Emil und die Detektive« feiert den 90. Geburtstag, »Das doppelte Lottchen« und »Konferenz der Tiere« werden beide 70.
In den nächsten beiden Ausgaben der »Neustadt Zeitung« wollen wir deshalb diese Romane näher vorstellen und mit einem kleinen Countdown etwas Spannung aufbauen, bis es im Juli wieder heißt: Parole Emil!