Tolkewitzer Straße: Abwasserkanal wird erneuert
Veröffentlicht am Mittwoch, 3. Mai 2017
Seit Monaten arbeitet die Stadtentwässerung Dresden an der Modernisierung des Altstädter Abwasserkanals. Jetzt gehen die Arbeiten auf der Tolkewitzer Straße dem Ende entgegen.
Tolkewitz. Seit Monaten ist die Tolkewitzer Straße zwischen dem Abschnitt Trollgarten bis zur Wehlener Straße einseitig gesperrt. Das bringt nicht nur Einschränkungen für die Kraftfahrer sondern auch für die Besucher des Friedhofs mit sich. Der Grund sind Arbeiten am so genannten Altstädter Abfangkanal. Die Stadtentwässerung Dresden erneuert bis Ende Juni 2017 den Kanal unter der Tolkewitzer Straße. Damit das Abwasser trotzdem bis ins Klärwerk Kaditz gelangt, liegt auf dem Fußgängerweg vor dem Friedhof ein dickes Stahlrohr mit rund einem Meter Durchmesser. Dieser Ersatzkanal nimmt das Abwasser auf. Die Firma Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH verlegt unterhalb der gesperrten Fahrbahn einen neuen Betonkanal mit einem Durchmesser von zwei Metern. Der an gleicher Stelle liegende alte marode Abfangkanal macht Stück für Stück Platz für den neuen. Dazu wird abschnittsweise eine Baugrube ausgehoben, die vorgefertigten Segmente werden eingebaut. Anfang April war etwa die Hälfte der 675 Meter langen Strecke geschafft. Die Baukosten betragen 3,5 Millionen Euro.
Der so genannte Altstädter Abfangkanal leitet das Abwasser der linkselbischen Dresdener Stadtteile und der Nachbarstädte Heidenau und Pirna zur zentralen Kläranlage Kaditz. Er wurde bereits 1919 aus Stampfbeton erbaut. Er zählt nicht nur zu den Ältesten Dresdens sondern erwies sich auch als hydraulisch überlastet. Deshalb wird der neue Kanal mit einem Innendurchmesser von zwei Metern gebaut, der bisherige war 1,70 Meter breit und 1,86 Meter hoch. Forderungen zum Hochwasserschutz werden damit ebenfalls erfüllt, informiert die Stadtentwässerung Dresden.
Derzeit entsteht auch ein neues Regenüberlaufbauwerk mit integriertem Rechen sowie vorgeschaltetem Sandfang auf der Elbwiese zwischen »Trollgarten« und Tolkewitzer Straße. Bei starkem Regen wird in diesem Bauwerk ein Teil des stark verdünnten Mischwassers aus dem Kanalnetz entlastet und über einem Auslasskanal in die Elbe abgeschlagen. So wird das Kanalnetz vor einem hydraulischen Kollaps geschützt. Ein Schieber vor dem Auslasskanal schützt wiederum bei hohem Elbpegel das Abwassernetz vor eindringendem Flusswasser. Die Bauarbeiten an diesem Regenüberlaufbauwerk laufen seit April 2016 und gehen dem Ende entgegen. Die Baukosten betragen 600.000 Euro.