»mc mampf« bietet Bildungschancen
Veröffentlicht am Freitag, 9. November 2018
In der Jugendwerkstatt, die das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden betreut, können sich junge Leute auf ihr Berufsleben vorbereiten. Im Bürohaus Lingnerallee 3 wird auch eine Cafeteria betrieben.
In den letzten Wochen mussten einige soziale Projekte des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes Dresden e. V. (SUFW) umziehen. So ist der Soziale Möbeldienst nicht mehr an der Senftenberger Straße 18 sondern an der Industriestraße 17 zu finden, ebenso das Soziale Kaufhaus, das aus den Räumen der Könneritzstraße ausziehen musste. Weitere vier soziale Projekte sind im Stadtzentrum an der Lingnerallee 3 angesiedelt.
Dazu gehört die Jugendwerkstatt »mc mampf«, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds sowie vom Jugendamt der Stadt Dresden. Ziel ist es, dass die Jugendlichen notwendige Kompetenzen für den Arbeitsmarkt entwickeln. Dazu zählen auch Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen.
Bei »mc mampf« können sie in den Bereichen „Einkauf und Lieferservice«, »Fertigung und Verkauf« sowie »Marketing und Medienwerkstatt« ihre Stärken entdecken und ausbauen. Im Bereich »Gartenbau« bauen die Jugendliche Obst und Gemüse an, das weiterverarbeitet wird. Zu den Aufgaben gehören das Kalkulieren von Preisen, der Einkauf frischer Waren, das Beliefern der Kunden, Caterings, die Zubereitung verschiedener Speisen, die in der Projekt-Cafeteria angeboten werden, sowie die Gestaltung von Flyern und anderer Druckerzeugnisse für Stadtteilfeste oder Lehrstellenbörsen. »mc mampf« richtet z. B. bei Veranstaltungen öffentlicher Träger oder Vereine das Catering aus. Beim Gesundheitstag des Jobcenters waren die Jugendlichen mit einem eigenen Stand zur gesunden Ernährung vertreten.
Das Projekt läuft seit Februar 2012 und bietet 15- bis 26-Jährigen die Möglichkeit, einen Weg in das Berufsleben zu finden. »Unsere Jugendlichen sind meist nicht ohne weiteres in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrierbar. Einige kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen oder haben eine Drogenvergangenheit hinter sich. Andere haben eine Lernbehinderung«, erzählt Sozialpädagogin und Projektleiterin Steffi Bischof. »Wir wollen ihnen eine Chance geben, etwas in ihrem Leben zu ändern und bringen ihnen Vertrauen entgegen. Deren Mitwirkung und der Wille, diese Chance zu nutzen, ist jedoch eine wichtige Voraussetzung.« Steffi Bischof und ihr Team ist mit viel Enthusiasmus dabei. Dennoch wissen sie, »wir können nicht allen helfen«. Die Bilanz des Projekts, das im September 2017 begann und noch bis Februar 2019 läuft, spricht für sich. Von 53 Teilnehmern haben zwölf im August bzw. September mit einer Ausbildung bzw. Arbeit begonnen, acht haben abgebrochen. »Am Ende des Projekts sollen alle Teilnehmer wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Wer keine Ausbildung oder Beschäftigungsmaßnahme erhält, aber ein berufsvorbereitendes Jahr beginnt, ist auch einen Schritt weiter. Jugendliche mit gesundheitlichen Problemen, die behandlungsbedürftig sind, in eine Therapie zu vermitteln, ist ebenso ein Erfolg«, so Steffi Bischof. Der Einstieg in das Projekt erfolgt laufend. Jeden Dienstag, 13 Uhr, finden Vorgespräche statt. Daran schließt sich ein dreitägiges Probearbeiten an, ehe man gemeinsam entscheidet, ob der Jugendliche das Projekt beginnt.