»Stronger than Bombs«

Über ukrainische Kultur in Zeiten des Krieges

Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2024

Eine Fotoaus­stellung in der Frauen­kirche Dresden dokumen­tiert die Bedrohung ukrai­ni­schen Kultur­erbes. Mehr als 20 teils großfor­matige Bilder sind ab dem 12. September vor, an und im Gotteshaus zu sehen. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 12. September 2024, mit einer ... weiterlesen

Eine Fotoaus­stellung in der Frauen­kirche Dresden dokumen­tiert die Bedrohung ukrai­ni­schen Kultur­erbes. Mehr als 20 teils großfor­matige Bilder sind ab dem 12. September vor, an und im Gotteshaus zu sehen. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 12. September 2024, mit einer Vernissage ab 19.30 Uhr eröffnet.

Seit mehr als zweieinhalb Jahren erreichen uns täglich Meldungen über den Krieg in der Ukraine. Mit der Fotoaus­stellung »Stronger than Bombs« richtet die Frauen­kirche Dresden zehn Wochen lang den Fokus auf die Wunden, die die russische Invasion in der kultu­rellen Landschaft des osteu­ro­päi­schen Staates reißt. Eigens ausge­wählte Aufnahmen inter­na­tio­naler Fotograf*innen werden vor, an und in der Frauen­kirche – dort vornehmlich in der Unter­kirche – präsen­tiert. Beglei­tende Texte ordnen die Motive inhaltlich ein. Die Ausstellung kann vom 12. September bis zum 20. November 2024 jeweils zu den Zeiten der Offenen Kirche besucht werden. Der Eintritt ist frei; um eine Spende wird gebeten.

Die Ausstellung ist ein gemein­sames Projekt der Stiftung Frauen­kirche Dresden und n-ost, einem europäi­schen Journa­lismus-Netzwerk mit Fokus auf Osteuropa. Weitere Koope­ra­ti­ons­partner sind die Ukrainian Association of Profes­sional Photo­graphers, das Ukrai­nische Institute sowie das Ukrai­nische Haus vom Plattform Dresden e. V.

Krieg gegen die kulturelle Identität

„Neben all dem mensch­lichen Leid und der immensen Zerstörung der Infra­struktur des Landes sind die Schäden an ukrai­ni­schen Kultur­ein­rich­tungen wie Kirchen, Museen, Theatern oder Denkmälern massiv. Das darf weder ungesehen noch unwider­sprochen bleiben“, erklärt Andreas Dieterich, Referent für Friedens- und Versöh­nungs­arbeit der Stiftung Frauen­kirche Dresden. „Mit der Ausstellung »Stronger than Bombs« rücken wir diesen Aspekt in das öffent­liche Blickfeld – ebenso wie den ungebro­chenen Willen der Menschen vor Ort zu bewahren, was ihre kultu­relle Identität ausmacht“, so Dieterich weiter.
Stefan Günther, Kurator der Ausstellung, ergänzt: „Die Ausstellung stellt dokumen­ta­rische Fotografien aus, die gleich­zeitig die Zerstörung und den Reichtum des ukrai­ni­schen Kultur­erbes zeigen. Ganz bewusst bringen wir die Bilder in die Frauen­kirche Dresden; in einen öffentlich zugäng­lichen Erinne­rungsraum und in eine Stadt, die für den Verlust, aber auch für die integrative Kraft von Kultur stehen. Auf diese Weise erhalten die Besuche­rinnen und Besucher die Möglichkeit, die andau­ernden Ereig­nisse in der Ukraine in einem Kontext zu sehen, der es ihnen ermög­licht, einen neuen und persön­lichen Bezug herzu­stellen.“

Kriegsdokumentaristen wider Willen

Die Ausstellung zeigt Arbeiten von inter­na­tional gefragten Fotograf*innen wie Maxim Dondyuk, Paula Bronstein, Emile Ducke und Laetitia Vancon. Deren Bilder wurden bereits in renom­mierten Medien wie SPIEGEL, ZEIT und New York Times veröf­fent­licht.
Durch ihre Tätigkeit werden die Fotograf*innen zu Kriegs­do­ku­men­ta­risten wider Willen. Maxim Dondyuk beschreibt es so: „Ich bin kein Kriegs­fo­tograf. Ich wollte nie einer sein und werde es auch nie sein. Aber das ist mein Land und ich fühle mich als Dokumen­tar­fo­tograf und als Ukrainer verpflichtet, diesen histo­ri­schen Moment für die Gegenwart und die Zukunft festzu­halten.“ Der 41-Jährige zählt zu den wichtigsten ukrai­ni­schen Fotografen seiner Generation, der bereits durch seine Aufnahmen über Tscher­nobyl und den Euromaidan inter­na­tionale Aufmerk­samkeit erlangte.

Weitere Infor­ma­tionen zur Ausstellung und zum Rahmen­pro­gramm finden sich unter https://www.frauenkirche-dresden.de/stronger-than-bombs.

Stephan Lammel

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