Die Werftstraße in Übigau
Straßennamen im Dresdner Nordwesten
Veröffentlicht am Montag, 30. März 2020
Wie die Schloßstraße zur Werftstraße wurde. Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte Übigaus.
Am 11. November 1903 gab der Rat der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden bekannt, dass mit Jahresbeginn 1904 die in Richtung des Übigauer Schlosses führende und 1899 benannte Schloßstraße den Namen Eosanderstraße erhalten wird.
Der Namenspate Johann Friedrich Nilsson Eosander, genannt Eosander von Göthe, geboren am 23. August 1669 in Stralsund und in Dresden am 22. Mai 1728 gestorben, war ein Baumeister des Spätbarock. Er hatte für den preußischen Hof einige Schlösser in Berlin und Umgebung gebaut. Sein bekanntestes Werk ist das Schloss Charlottenburg.
Eosander von Göthe, im Jahre 1713 als General in schwedische Dienste getreten und geadelt, seit 1723 in Dresden, hatte 1724/26 im Auftrage des sächsischen Kabinettministers Jakob Heinrich Graf von Flemming (1667–1728) das Schloss in Übigau erbaut.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt die Eosanderstraße am 1. Juli 1946 den Namen Werftstraße. Sie nimmt damit Bezug auf die Schiffswerft Übigau, die in den 1920er Jahren als eine der größten Binnenwerften Europas galt.
Die Werftstraße nimmt ihren Anfang am Denkmal »Übigauer Schloss« und endet an der ARAL-Tankstelle, Washingtonstraße. In den letzten fünfzehn Jahren entstanden entlang der Werftstraße ein Autohaus, die Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes, ein EDEKA-Großhandel und ein Gartencenter sowie anderes mehr.
Anmerkung: Im Jahre 1901 hatte die an der Westseite des Werftplatzes der ehemaligen Elbeschifffahrtsgesellschaft „Kette“ entlang führende Straße den Namen Werftstraße erhalten. Im Zusammenhang mit der Umbenennung der Eosanderstraße 1946 wurde sie als öffentliche Straße aufgehoben.