Die Schützenhofstraße in Trachau
Straßennamen im Dresdner Nordwesten
Veröffentlicht am Donnerstag, 5. Dezember 2019
Die Schützenhofstraße erhielt ihren Namen 1876. Sie verbindet Leipziger Straße und Großenhainer Straße fast durchgängig.
Entlang der heutigen Schützenhofstraße führte einst ein alter Wirtschaftsweg, der vor allem dazu genutzt wurde, um in die oberhalb des Weges gelegenen Weinberge zu gelangen.
Im Jahre 1876 benannt, ist die Schützenhofstraße heute eine fast durchgängige Verbindung zwischen Leipziger Straße im Westen und Großenhainer Straße im Osten. Das war aber nicht immer so.
In der Bauordnung für die Stadt Dresden von 1906 hieß es zu den öffentlichen Verkehrsräumen in der Vorstadt Trachau, dass die »bisher nicht als öffentlicher Verkehrsraum ausgewiesenen Trachauer Dorf-, Wirtschafts- und Kommunikationswege als solche erhalten bleiben.« Das betraf damals auch Teile der Schützenhofstraße. Während der zwischen Leipziger Straße und Geblerstraße erst 1992/93 für den öffentlichen Verkehr ausgebaut wurde, ist der zwischen Aachener Straße und Böttgerstraße noch heute eine Einbahnstraße.
Die Bebauung der Schützenhofstraße mit Wohngebäuden hatte in den 1870er Jahren begonnen. Einer Zählung vom 12. Januar 1898 zufolge gab es in der Gemeinde Trachau 3.397 Einwohner, von denen 190 in den Landhäusern und Bergvillen an der Hangseite der Straße wohnten. Ebenfalls 1898 hatte der Trachauer Gemeinderat den Ausbau der Straße von der Geblerstraße an und die Bepflanzung mit Rot- und Weißdornbäumen beschlossen.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden entlang der Schützenhofstraße weitere Wohnhäuser und Wohnsiedlungen gebaut. So u. a. das nach Plänen der Architektenfirma Schilling & Graebner für die Baugesellschaft »Bauverein Kriegerfamilien-Heim« 1928 fertiggestellte Wohnquartier und die vom Architekten Hans Waloschek (1899–1965) entworfene Flachdachsiedlung (1928/30) der Siedlergemeinschaft »Sonnenlehne«.
Der Anfang der 1960er Jahre durch Trachauer Bürger erbaute Garagenkomplex an der Schützenhof-/Ecke Dopplerstraße wurde 2012 abgerissen und an gleicher Stelle am 1. Dezember 2015 eine Kindertagesstätte eröffnet.
Anmerkung: Namenspate der Straße ist die Anfang Juli 1875 auf einem ehemaligen Weingut eingeweihte und Schützenhof benannte Übungsstätte der Privilegierten Scheibenschützengesellschaft Dresden. Seit März 1992 hat hier die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ihren Sitz.