Die Pisendelstraße in Mickten

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Freitag, 20. November 2020

Johann-Georg Pisendel wurde im mittelfränkischen Cadolzburg geboren. Heute trägt eine Straße in der Landschaftsstadt Kaditz-Mickten seinen Namen.

Die Pisendelstraße. Foto: Archiv Brendler

Die Pisendelstraße.

Foto: Archiv Brendler

Für das in den 1990er Jahren »Landschafts­stadt Kaditz-Mickten« genannte Stadt­er­wei­te­rungs­gebiet hatte Anfang Juni 1994 der Dresdner Stadtrat den Bebau­ungsplan per Satzung bestätigt.

Im Herbst 1995, eine halbes Jahr vor dem Baubeginn, wurden für die dort neu angelegten Straßen die Namen Flößer­straße, Treid­ler­straße, Pieschener Straße und An der Flutrinne vergeben.

Gleich­zeitig entstand eine zwischen Stern- und Lommatz­scher Straße verlau­fende, dem Fußgänger- sowie Radverkehr dienende und Kötzschen­broder Straße benannte Baumallee.

Die ursprünglich das Stadt­er­wei­te­rungs­gebiet durch­que­rende Kötzschen­broder Straße, im Mittel­alter als Post- und Landstraße zwischen Dresden und Meißen genutzt, blieb erhalten. Sie verbindet heute die 1997 neu angelegte Zelen­ka­straße mit der Straße An der Elbaue. Im März 2008 benannt, trägt sie den Namen Pisen­del­straße.

Der Namen­spate wurde am 26. Dezember 1687 in Cadolzburg, einem Ort im mittel­frän­ki­schen Landkreis Fürth, geboren und war das fünfte von insgesamt dreizehn Kindern des Kantors und Organisten Simon Pisendel und der Cunigunda, geborene Züll.

Von 1712 bis zu seinem Tode zunächst erster Violinist und seit 1728 Konzert­meister der Dresdner Hofka­pelle, erwarb er sich vor allem »… durch sein Können und seine hohen charak­ter­lichen Quali­täten früh die Anerkennung und Freund­schaft zahlreicher Musiker seiner Zeit, unter ihnen Georg Philipp Telemann (1681–1767), Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi (1678–1741).«

Johann Georg Pisendel, einer der bedeu­tendsten deutschen Dirigenten, Violin­vir­tuosen und Kompo­nisten des späten Barock, starb am 25. November 1755 in Dresden. Auf dem alten Johan­nis­friedhof wurde er bestattet, sein Grab ist nicht erhalten.

Anmerkung:

Die Johann-Georg-Pisendel-Gesell­schaft in Cadolzburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, den berühm­testen Sohn ihrer Stadt wieder stärker in das öffent­liche Bewusstsein zu rücken. So findet man u. a. im Histo­ri­schen Museum Cadolzburg eine Ausstellung über ihn.

Die Pisen­del­straße im Stadt­er­wei­te­rungs­gebiet Kaditz-Mickten ist gegen­wärtig weder bebaut noch für den öffent­lichen Verkehr zugelassen, ein Straßen­schild sucht man vergeblich.

Klaus Brendler

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