Pieschener Einkaufsstraßen im Wandel der Zeiten – Oschatzer Straße
Veröffentlicht am Dienstag, 19. März 2013
Als der stadtnahe Arbeitervorort Pieschen 1897 in die Haupt- und Residenzstadt Dresden eingemeindet wurde, musste etwa die Hälfte seiner Straßen wegen des »Vorhandenseins gleichnamiger Straßen in anderen Teilen der Stadt umbenannt werden.« Das betraf auch die Oschatzer Straße, die einst die Pieschener Ostgrenze zur benachbarten Leipziger Vorstadt bildete...
Als der stadtnahe Arbeitervorort Pieschen am 1. Juli 1897 in die Haupt- und Residenzstadt Dresden eingemeindet wurde, musste etwa die Hälfte seiner Straßen wegen des »Vorhandenseins gleichnamiger Straßen in anderen Teilen der Stadt umbenannt werden.«
Das betraf auch die Oschatzer Straße, die einst die Pieschener Ostgrenze zur benachbarten Leipziger Vorstadt bildete und seit 1877 deshalb auch Oststraße hieß.
Die Oschatzer Straße trägt ihren Namen nach der etwa 15.000 Einwohner zählenden sächsischen Kreisstadt, die sich »die Stadt im Herzen von Sachsen« nennt.
Übrigens sind die meisten der fast 50 in und durch Pieschen verlaufenden Straßen nach sächsischen Städten bzw. Orten aus dem Dresdner Umland benannt.
Bevor nach einem 1878 beschlossenen Bebauungsplan auch an der Oststraße mehrstöckige Mietswohnhäuser in geschlossener Bauweise errichtet wurden, befanden sich hier vorwiegend gärtnerisch genutzte Flächen. Der rasche Bevölkerungszuwachs nach der Eingemeindung »ließ an der Oschatzer Straße ein gut ausgestattetes Nebenzentrum des Dresdner Geschäftslebens entstehen.«
So gab es links und rechts der Oschatzer Straße Bäcker, Fleischer und Tabakwarengeschäfte, Schuh- und Uhrmacher, eine Drogerie, eine Buchhandlung, ein Fotofachgeschäft sowie die Gaststätte »Pieschener Bärenschenke« und vieles andere mehr.
In guter Erinnerung vor allem der älteren Pieschener sind noch die beiden Kaufhäuser an der Kreuzung Oschatzer Straße/Konkordienstraße. Während in der Oschatzer Straße Nummer 15 seit 1930 der amerikanische Woolworth-Konzern und nach 1945 die Konsumgenossenschaft Dresden ihre Waren- bzw. Kaufhäuser betrieben, befand sich in der Oschatzer Straße Nr. 16 bis 18 einst das Modehaus Kornblum & Michaelis, später das Textilwarenfachgeschäft Schuppan und danach ein Kaufhaus der Handelsorganisation (HO) Dresden.
Heute hat in einem der einstigen Kaufhäuser eine Filiale der AOK Plus ihren Sitz.