Die Naundorfer Straße in Mickten

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Mittwoch, 3. Februar 2021

Um 1900 wurden an der Naundorfer Straße die ersten mehrgeschossigen Wohnhäuser errichtet. Einige von ihnen sind als Kulturdenkmale gelistet.

Die Häuserzeile Naundorfer Straße Nr. 8, 10, 12, 14 und 16 wurde von der Baufirma Emil Lommatzsch (Trachau) errichtet. Foto: Brendler

Die Häuserzeile Naundorfer Straße Nr. 8, 10, 12, 14 und 16 wurde von der Baufirma Emil Lommatzsch (Trachau) errichtet.

Foto: Brendler

Als am 1. Januar 1903 der heute dem Stadt­bezirk Pieschen zugeordnete Stadtteil Mickten nach Dresden einge­meindet wurde, mussten »…fast alle der 22 in bzw. durch Mickten verlau­fende Straßen und Wege wegen des Vorhan­den­seins gleich­na­miger Straßen in anderen Teilen Dresdens umbenannt werden.« (Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden, Kregelin, Manuskript 2002)

Das betraf auch die Naundorfer Straße, die »… von 1901 an Kaditzer Straße hieß, weil sie von Mickten die Richtung nach Kaditz einschlägt.« (Namenbuch der Straßen und Plätze Dresden, Hantzsch, 1905)

Die ersten mehrge­schos­sigen Wohnhäuser an der nicht durch­füh­renden Naundorfer Straße wurden um 1900 von den Bauun­ter­nehmern Johann Gotthilf Müller (Nr. 15) und Gustav Paul Jungfer (Nr. 18+20) errichtet. Die weitere Bebauung mit Wohnhäusern erfolgte zwischen 1910 und 1914 sowie in den 1920er Jahren.

Auf der Liste der Kultur­denkmale des heutigen Stadt­teils Mickten sind die Wohnhäuser Naundorfer Straße Nr. 18, 19, 22 und 24 und auf gleicher Straße die Häuser­zeile (94 Wohnungen) der 1925/26 durch die Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft für Dresden und Vororte errich­teten Wohnanlage (Standort Lommatz­scher und Naundorfer Straße) erfasst.

Die Geschichte dieser oben genannten Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft ist untrennbar verbunden mit dem Wirken des Micktener Baumeisters Max Hermann Eichler (1880–1958) und dessen Sohn, dem Archi­tekten Herbert Eichler (1906–1987).

Nach dem Tod von Herbert Eichler wurde die Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft von der 1954 gegrün­deten Arbei­ter­woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft (AWG) des VEB TUR Dresden übernommen, deren Umbenennung in Sächsische Wohnungs­ge­nos­sen­schaft Dresden (SWG) im April 1990 erfolgt war.

Die Wohnanlage »Lommatz­scher- und Naundorfer Straße«, vor anderthalb Jahrzehnten von der SWG an die TLG Immobilien GmbH verkauft, wird gegen­wärtig von der TAG Wohnen & Service GmbH Dresden verwaltet.

Anmerkung: Im Jahre 1923 schlossen sich einige Lößnitz­ort­schaften und die 1144 erstmals urkundlich erwähnte Gemeinde Naundorf zur Großge­meinde Kötzschen­broda zusammen. Selbige erhielt 1924 das Stadt­recht. Am 1. Januar 1935 vereinten sich Kötzschen­broda und Radebeul (Stadt­recht seit 1924) zur heutigen Großen Kreis­stadt Radebeul.

Klaus Brendler

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