Die Mengsstraße in Übigau
Straßennamen im Dresdner Nordwesten
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Juni 2018
Die Mengsstraße trägt ihren Namen seit 1904. Namensgeber war der Maler Anton Raphael Mengs, der zu den wichtigsten Malern des 18. Jahrhunderts zählte und als Begründer des Klassizismus in der Malerei zählt.

Blick in die Mengsstraße. Um 1775 entstand das Selbstbildnis des Malers Anton Raphael Mengs.
Foto: Archiv Brendler
In Übigau, dessen Straßennetz um 1900 weitgehend ausgebaut war, wurden 1904 im Zuge der Eingemeindung nach Dresden zehn von elf Straßen umbenannt.
Sechs der neu zu benennenden Straßen erhielten die Namen bildender Künstler des 18./19. Jahrhunderts. Es sind dies der Bildhauer Christian Daniel Rauch, der Kupferstecher Julius Caesar Thäter sowie die Maler und Zeichner Alfred Rethel, Moritz von Schwind, Adrian Zingg und Anton Raphael Mengs.
Die Mengsstraße, sie wurde im Jahre 1899 zu Ehren des sächsischen Königs Albert (1828–1902) erstbenannt, verbindet die Scharfenberger Straße mit der Werftstraße, kreuzt dabei die Kaditzer Straße und tangiert die Schwind- sowie die Thäterstraße.
Der am 12. März 1728 in Aussig (heute Ústí nad Labem) geborene Anton Raphael Mengs zählt zu den wichtigsten Künstlern des 18. Jahrhunderts und gilt als Begründer des Klassizismus in der Malerei.
»Er wurde von seinem Vater, dem Hofmaler Ismael Mengs (1688–1764), in Dresden zum Maler ausgebildet und konnte während eines mehrjährigen Aufenthalts in Rom seine Studien vertiefen.«
Mit sechzehn Jahren zum sächsisch-polnischen Kabinettmaler ernannt, verließ Anton Raphael Mengs 1751 Dresden für immer. Noch vor seinem Weggang war ihm für seine hervorragenden Leistungen in der Pastell- und Ölmalerei der Titel Oberhofmeister verliehen worden.
Im Jahre 1761 trat er in die Dienste des spanischen Hofes und avancierte zum Leiter der Madrider Akademie. »In seiner Schaffenszeit als Hofmaler fällt der Auftrag des spanischen Königs eine Sammlung von Abgüssen antiker und zeitgenössischer Skulpturen anzulegen. Diese Sammlung wurde 1783 vom sächsischen Kurfürsten angekauft.«
Mit nur 51 Jahren verstarb Anton Raphael Mengs am 29. Juni 1779 in Rom. In der Kirche San Michele in Sassia, nahe der Peterskirche, befindet sich sein Grab.
Seine Werke hängen in so bedeutenden Museen wie den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Eremitage in St. Petersburg.
Anmerkung: Mit der 1946 in Klingerstraße umbenannten Immelmannstraße erhielt eine weitere Übigauer Straße den Namen eines bildenden Künstlers. Der Maler, Grafiker und Bildhauer Max Klinger (1857–1920) war einer der vielseitigsten und bedeutendsten Künstler des deutschen Symbolismus. Und als 1997 für eine neu angelegte Straße an den Elbarkaden ein Name gesucht wurde, hielt die Stadt an der »Künstlertradition« fest. Die Straße wurde nach der italienischen Kunstmalerin Rosalba Carriera (1675–1757) benannt.