Die Halleystraße in Trachau

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Dienstag, 16. Mai 2017

Am 1. Oktober 1930 erhielt die Baustraße Nr. 70 in der neu errichteten Großsiedlung Dresden-Trachau den Namen des englischen Astronomen und Mathematikers Edmund Halley.

Festumzug auf der Fraunhoferstraße 1932. Im Hintergrund die Laubenganghäuser. Foto/Repro: Archiv Brendler

Festumzug auf der Fraunhoferstraße 1932. Im Hintergrund die Laubenganghäuser.

Foto: Archiv Brendler

Etwa ein Drittel der 65 Trachauer Straßen- und Wegenamen ist nach Erfindern und Entde­ckern, vor allem aber nach bedeu­tenden Natur­wis­sen­schaftlern benannt. Das trifft auch auf die Straßen und Wege zwischen Industrie- und Schüt­zen­hof­straße zu, die in Folge der ab 1928/29 hier entstan­denen modernen Großsiedlung neu angelegt wurden. Sie tragen z. B. die Namen der Mathe­ma­tiker bzw. Physiker Ernst Abbe und Christian Doppler, der Konstruk­teure Hugo Junkers und Carl Benz bzw. des Ornitho­logen Christian Ludwig Brehm.

Am 1. Oktober 1930 erhielt die Baustraße Nr. 70 der Großsiedlung Dresden-Trachau den Namen des engli­schen Astro­nomen und Mathe­ma­tikers Edmund Halley. Am 8. November 1656 in Haggerston, einem kleinen Ort in der Nähe Londons, geboren, studierte er in Oxford Mathe­matik sowie Astro­nomie und wurde, kaum 22-jährig, zum Mitglied der 1660 zur Förderung wissen­schaft­licher Forschung gegrün­deten »Royal Society« gewählt. Bevor Halley 1719 zum Leiter der Stern­warte in Greenwich avancierte, beobachtete er u. a. den später nach ihm benannten Kometen und war zweimal in Nordamerika, um die Richtung der Magnet­nadel an verschie­denen Punkten der Erdober­fläche zu bestimmen. Am 14. Januar 1742 ist Edmund Halley in Greenwich gestorben. An der Halley­straße entstanden 1930, in einer Zeit wirtschaft­lichen Tiefstandes und großer Arbeits­lo­sigkeit, die beiden Lauben­gang­häuser. Sechs 3-Raum-Wohnungen (34,2 Quadratmeter/WE) sind in jeder Etage einem als Block vorge­setzten Treppenhaus zugeordnet. Vorbild für die beiden Lauben­gang­häuser, die hier erstmalig durch den Archi­tekten Hans Richter (1882–1971) angewandt wurden, fand dieser bereits in Berlin und Hamburg.

(K. Brendler)/Klaus Brendler

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