Die Guts-Muths-Straße in Trachau

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Samstag, 21. Juli 2018

Seit 1904 trägt die Guts-Muth-Straße in Trachau ihren Namen. Benannt worden ist sie nach einem der namhaftesten Pädagogen Deutschlands. Auf dem Guths-Muths-Platz in Quedlinburg würdigt ein von Richard Anders geschaffenes Denkmal den berühmten Sohn der Stadt.

Seit 1904 trägt die Guts-Muth-Straße in Trachau ihren Namen. Benannt worden ist sie nach einem der namhaftesten Pädagogen Deutschlands. Foto: Brendler

Seit 1904 trägt die Guts-Muth-Straße in Trachau ihren Namen. Benannt worden ist sie nach einem der namhaftesten Pädagogen Deutschlands.

Foto: Brendler

Im Zusam­menhang mit der Fertig­stellung des ersten und lange Zeit einzigen mehrge­schos­sigen Miets­wohn­hauses an der heutigen Straße erhielt selbige 1904 ihren Namen nach Johann Christoph Friedrich GutsMuths, einem der namhaf­testen Pädagogen Deutsch­lands.

Bauherr dieses Wohnhauses, es trägt die Nummer 37, war die am 10. März 1898 in der Vorort­ge­meinde Trachau gegründete »Sächsische Bauge­sell­schaft- GmbH«. Die weitere Bebauung der Straße erfolgte erst viele Jahre später durch die »Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft für Handel, Handwerk und Gewerbe in Dresden und Umgebung« (1927/1929) und die »Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft für Dresden und Vororte e. GmbH« (1933/34).

In den Jahren 1957/1959 errichtete dann die erste Arbei­ter­woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft der DDR, die des VEB Trans­for­ma­toren- und Röntgen­werkes Dresden, an der Guts-Muths-Straße insgesamt drei Mehrfa­mi­li­en­häuser mit jeweils 24 Dreizimmer-Wohnungen. Schließlich wurde in den 1990er Jahren die Bebauung mit einem Wohnblock in Nähe des Eisen­bahn­damms abgeschlossen. Die 1957/58 für die Produk­ti­ons­ge­nos­sen­schaft „Aufbau“ errich­teten Gebäude werden heute von anderen kleinen Unter­nehmen genutzt.

Johann Christoph Friedrich GutsMuths, geboren am 9. August 1759 in Quedlinburg, wirkte von 1785 bis 1837 als Lehrer für Turnen und Geographie an der von Christian Gotthilf Salzmann (1744–1811) gegrün­deten Erzie­hungs­an­stalt Schnep­f­enthal (Thüringen). Hier setzte er sich für Spiele und für das Schwimmen im Turnun­ter­richt ein und ließ auch den ersten Sport­platz in Deutschland anlegen.

Hochbetagt verstarb er am 21. Mai 1839 im thürin­gi­schen Ibenhain. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Schnep­f­enthal, heute ein Ortsteil von Walters­hausen.
Nach ihm ist der GutsMuths-Rennsteiglauf benannt, der seit Mai 1973 jährlich auf dem Rennsteig im Thüringer Wald ausge­tragen wird und als größter Landschaftslauf Europas gilt.

Das Denkmal auf dem GutsMuths-Platz in Quedlinburg wurde durch den Berliner Bildhauer Richard Anders (1853–1917) geschaffen und am 20. Mai 1904 einge­weiht.

Klaus Brendler

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