Die Böttgerstraße in Trachau

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Dienstag, 15. Dezember 2020

Im Jahr 1707 gelang es Johann Friedrich Böttger, das erste europäische Porzellan herzustellen. Heute erinnert eine Straße im Dresdner Stadtteil Trachau an den Meister.

Die Zweifamilienhäuser wurden in den 1920er Jahren durch die »Bodenreformerische Siedlungsgemeinschaft Groß-Dresden« erbaut.

Foto: K.B.

Am 1. Januar 1903 wurde der 4.520 Einwohner zählende Vorort Trachau in die Haupt- und Residenz­stadt Dresden einge­meindet.

Laut Ortsge­setz­blatt Nr. 74 vom 11. November 1903 mussten im Zusam­menhang mit der Einge­meindung „…Straßen und Plätze, deren Namen in mehreren Vorstädten überein­stimmend vorkommen oder in den älteren Stadt­teilen bereits vorhanden waren oder vorhan­denen zum Verwechseln ähnlich sind vom 1. Januar 1904 ab neu- bzw. umbenannt werden.“

Im nunmeh­rigen Dresdner Stadtteil Trachau betraf es unter anderem auch die 1899 benannte Germa­nen­straße, an der am 15. März desselben Jahres die Gemeinde ihr neues Schulhaus, heute Sitz der 56. Grund­schule Dresden, einge­weiht hatte. Seit dem 1. Januar 1904 trägt die einstige Germa­nen­straße, den Namen von Johann Friedrich Böttger (1682–1719), der „in einem Atemzuge“ mit der Entwicklung und Herstellung des europäi­schen Porzellans genannt wird.

„Der Alchimist und Porzel­lan­macher Böttger versprach Gold und erfand das Porzellan.“, so nachzu­lesen im Manuskript (2000) des „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“.

Und weiter heißt es dort: „1707 begann Böttger mit Hilfe des Gelehrten Ehren­fried Walter von Tzschirnhaus (1651–1708) mit kerami­schen Versuchen. Im November des genannten Jahres gelang ihm in seinem Labora­torium unter der Venus­bastei (Brühlsche Terrasse) die Herstellung von ‚rotem Steinzeug‘.[…] In einem am 15. Januar 1708 vom Leibarzt Böttgers verfassten Protokoll vermerkte dieser, dass Böttger ‚…nach zwölf­stün­digem Brand um fünf Uhr nachmittags einen weißen und durch­schei­nenden Scherben…‘ erhalten habe. Das war die Geburts­stunde des europäi­schen Porzellans.“

Im Brühl­schen Garten erinnert ein Denkmal an Johann Friedrich Böttger, der im Alter von nur 37 Jahren in Dresden verstorben war. Die 1,90 Meter hohe Stele aus Sandstein mit einem Medaillon aus Meißner Porzellan schuf 1982 der in Dresden lebende und arbei­tende Stein­bild­hauer Peter Makolies.

Klaus Brendler

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