Die Böcklinstraße in Mickten
Straßennamen im Dresdner Nordwesten
Veröffentlicht am Dienstag, 21. August 2018
Anfang des 20. Jahrhunderts mussten mehrere in bzw. durch Mickten verlaufende Straßen infolge der Eingemeindung der Ortschaft umbenannt werden. So wurde die Hohe Straße in Böcklinstraße umgetauft. Namenspate war der in Basel geborene Grafiker und Zeichner Arnold Böcklin.
Mit der Industriealisierung und der sich dadurch flächenmäßig ausdehnenden Stadt Dresden waren auch immer Eingemeindungen umliegender Orte verbunden. Eine ausgesprochene »Eingemeindungswelle« verzeichnete die Stadtchronik vor 115 Jahren.
Nach oft aufwendigen Verhandlungen verloren mit dem Jahresbeginn 1903 neun Vororte Dresdens ihre Selbstständigkeit. Darunter auch der heute zum Ortsamt Pieschen gehörende Stadtteil Mickten. »In Folge der Eingemeindung mussten die damals in bzw. durch Mickten verlaufenden 22 Straßen und Wege fast alle wegen des Vorhandenseins gleichnamiger Straßen in anderen Teilen Dresdens umbenannt werden.« (1)
Das betraf auch die heutige Böcklinstraße. »Da sie im Vergleich zur Elbe eine gewisse Höhenlage aufwies, trug sie seit 1892 den Namen Hohe Straße.« Sie war ursprünglich Teil des bereits im Mittelalter existierenden Bischofsweges, der bis 1559 von den Bischöfen auf ihrem Weg von Meißen über Briesnitz nach Stolpen benutzt wurde.
Namenspate ist der Maler, Zeichner und Graphiker Arnold Böcklin. Am 16. Oktober 1827 in Basel (Schweiz) geboren, gilt er als einer der wenigen Schweizer Künstler, die in der europäischen Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz einnehmen.
»Seine Werke stellen in phantasievoller Art und in leuchtenden Farben Motive aus der Welt der Götter- und Fabelwesen sowie südliche Landschaften dar. Er malte aber auch Villen und Ruinen in melancholischer Stimmung, im Spätwerk dann in düsterem Ernst. Arnold Böcklin vermittelte zwischen Spätromantik und Symbolismus.«
Am 18. Januar 1901 ist er in San Domenico b. Fiesole (Italien) gestorben. Die meisten seiner Bilder sind heute im Baseler Kunstmuseum sowie in Galerien der Städte Leipzig, Berlin, Zürich und New York zu betrachten.
Anmerkung: An der Böcklinstraße steht mit der Nummer 17 das am 10. November 1874 eingeweihte erste Micktener Schulhaus, welches von 1900 bis 1902 Sitz das Gemeindeamtes Mickten war und seitdem ein Wohnhaus ist. Hier befand sich auch eine der beiden Endhaltestellen der Straßenbahnlinie Nr. 10, die von 1913 bis 1928 zwischen den Vorstädten Übigau/Mickten und der Altenberger Straße in Dresden verkehrte.