Sternenglanz im Pieschener Rathaus

Veröffentlicht am Donnerstag, 6. Dezember 2018

Unter der historischen Holzbalkendecke des Pieschener Rathauses strahlt ein fünfzigzackiger Stern. Er ist ein Geschenk der Herrnhuter Brüdergemeine und soll als Einladung an die Nachbarschaft verstanden werden.

Konzert unterm Stern: Für den musikalischen Rahmen sorgten die Mitglieder des Posaunenchors der Herrnhuter Brüdergemeine. Foto: Möller

Konzert unterm Stern: Für den musikalischen Rahmen sorgten die Mitglieder des Posaunenchors der Herrnhuter Brüdergemeine.

Foto: Möller

Es war im vorigen Jahr, als die Herrn­huter Brüder­ge­meine bei Ortsamts­leiter Christian Wintrich vorstellig wurde und die Idee vortrug, eigens für das Pie­schener Rathaus einen Advents­stern anzufer­tigen. Dieser zeigte sich ob des Ansinnens hocher­freut. Der übliche Weihnachtsbaum nämlich hatte schon vor einiger Zeit brand­schutz­tech­ni­schen Bedenken weichen müssen. Seitdem fehlte dem Rathaus der rechte Glanz – im Advent.

In diesem Jahr ist alles anders. Unter der histo­ri­schen Holzbal­ken­decke im Foyer des Rathauses strahlt ein fünfzig­za­ckiger Stern mit Christian Wintrich, der inzwi­schen Leiter des Stadt­be­zirks­amtes ist, um die Wette. Am Abend des 29. Novembers erfolgte dann die offizielle Übergabe des schmü­ckenden Teils. Der Posaue­nenchor der Herrn­huter Brüder­ge­meine hatte Position bezogen, um dem Festakt den gebüh­renden Rahmen zu bereiten. Zugabe folgte auf Zugabe und die Besuche­rinnen und Besucher des Rathauses, die eigentlich nur gekommen waren, den einen oder anderen Behör­dengang zu erledigen, schienen sich durchaus gut zu unter­halten. Bleibt zu hoffen, dass daraus keine Anspruchs­haltung entsteht.

Hella van Hell, Pfarrerin der Herrn­huter Brüder­ge­meine, will den Stern als Einladung an die Nachbar­schaft verstanden wissen. Die Gemeinde mit ihren rund 250 Mitgliedern feierte 2018 ihr 40-jähriges Bestehen in Pieschen. Den Höhepunkt bildete ein Festgot­tes­dienst am ersten Advent.

Der Stern kann als eine Botschaft verstanden werden, eine Botschaft, die über den Advent hinaus­reicht und von Gemein­schaft berichtet. Fast zwei Dutzend Menschen hatten sich am 10. November 2018 zusam­men­ge­funden. Drei Stunden lang wurde geschnitten, geritzt, geklebt und zusam­men­gebaut, bevor der Stern seine endgültige Form erhielt. Am Ende waren alle Betei­ligten stolz auf das, was sie geleistet hatten.

Steffen Möller

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