Wenn das Gewicht zur Last wird

Veröffentlicht am Freitag, 24. August 2018

18,6 Millionen Euro sind in die Weiterentwicklung des Klinikstandortes Dresden Neustadt investiert worden. Mitte August wurden die Häuser C und D nach umfassenden Modernisierungsmaßnahmen offiziell ihrre Bestimmung übergeben. Zusätzlich entstand ein rund 900 Quadratmeter großer Neubau.

Gesundheitsministerin Barbara Klepsch und Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann lassen sich von Dr. Michael Meisner die verschiedenen Funktionsbereiche der Adipositasstation erklären. Foto: Möller

Gesundheitsministerin Barbara Klepsch und Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann lassen sich von Dr. Michael Meisner die verschiedenen Funktionsbereiche der Adipositasstation erklären.

Foto: Möller

Pieschen. Immer mehr Menschen leiden an Überge­wicht, die Zahlen sind alarmierend. Betroffen sind inzwi­schen fast die Hälfte aller Erwach­senen, beinahe ein Viertel von ihnen gilt als stark überge­wichtig, also adipös.

Im Krankenhaus Dresden-Neustadt ist Mitte August zusammen mit dem komplett sanierten Haus C und D ein mehr als 900 Quadrat­meter großer Neubau nun auch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Neben einer Intensiv- und Überwa­chungs­station entstanden ein OP-Bereich mit fünf OP-Sälen sowie eine speziell für schwer­ge­wichtige Patienten ausge­stattete Adipo­si­tas­station mit sieben Patien­ten­zimmern bzw. neun Betten.

Wichtige medizi­nische Bereiche konnten so de facto unter einem Dach gebündelt und diverse Arbeits­ab­läufe, zum Beispiel durch kurze Wege, effizi­enter gestaltet werden. Bestands­ge­bäude und Neubau bieten fast 3.000 Quadrat­meter Fläche.

Bürger­meis­terin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen, zeigte sich bei der Übergabe hochzu­frieden. Die Inves­tition sei ein weiterer Meilen­stein für die zukunfts­ori­en­tierte Weiter­ent­wicklung des Klinik­standorts. Mit Kosten in Höhe von insgesamt 18,6 Millionen Euro zählte das Bauvor­haben zu den größten am Standort. Reichlich zwölf Millionen Euro kamen vom Sächsi­schen Staats­mi­nis­terium für Soziales und Verbrau­cher­schutz, rund 5,6 Millionen Euro wurden durch die Landes­haupt­stadt Dresden bereit­ge­stellt. Die verblei­benden Kosten werden vom Klinikum selbst übernommen.

Mit der in Haus D neu geschaf­fenen Adipo­si­tas­station verbessern sich die Rahmen­be­din­gungen für die Behandlung extrem überge­wich­tiger Patienten deutlich. Das Bauvor­haben selbst gestaltete sich nicht ganz unpro­ble­ma­tisch und gliederte sich in zwei Bauab­schnitte mit zusammen sechs Bewil­li­gungs­be­scheiden.

Aufzüge, OP-Tische, aber auch Türen und Decken mussten den Anfor­de­rungen entspre­chend ausgelegt und angepasst werden. Große Sanitär­be­reiche mit ebenerdigen Duschen, belast­bares Mobilar und Decken­lift­systeme zum Anheben schwerer, immobiler Patienten erleichtern auf der Spezi­al­station deren Versorgung.

»Magen­ver­klei­ne­rungen und Magen­by­pässe zählen bei der Adipo­si­tas­be­handlung zu den häufigsten chirur­gi­schen Eingriffen«, erläutert Dr. Mirko Lippmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visze­r­al­me­dizin. Für das laufende Jahr erwartet er mehr als 200 OPs.

Steffen Möller

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