Wenn das Gewicht zur Last wird
Veröffentlicht am Freitag, 24. August 2018
18,6 Millionen Euro sind in die Weiterentwicklung des Klinikstandortes Dresden Neustadt investiert worden. Mitte August wurden die Häuser C und D nach umfassenden Modernisierungsmaßnahmen offiziell ihrre Bestimmung übergeben. Zusätzlich entstand ein rund 900 Quadratmeter großer Neubau.
Pieschen. Immer mehr Menschen leiden an Übergewicht, die Zahlen sind alarmierend. Betroffen sind inzwischen fast die Hälfte aller Erwachsenen, beinahe ein Viertel von ihnen gilt als stark übergewichtig, also adipös.
Im Krankenhaus Dresden-Neustadt ist Mitte August zusammen mit dem komplett sanierten Haus C und D ein mehr als 900 Quadratmeter großer Neubau nun auch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Neben einer Intensiv- und Überwachungsstation entstanden ein OP-Bereich mit fünf OP-Sälen sowie eine speziell für schwergewichtige Patienten ausgestattete Adipositasstation mit sieben Patientenzimmern bzw. neun Betten.
Wichtige medizinische Bereiche konnten so de facto unter einem Dach gebündelt und diverse Arbeitsabläufe, zum Beispiel durch kurze Wege, effizienter gestaltet werden. Bestandsgebäude und Neubau bieten fast 3.000 Quadratmeter Fläche.
Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen, zeigte sich bei der Übergabe hochzufrieden. Die Investition sei ein weiterer Meilenstein für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Klinikstandorts. Mit Kosten in Höhe von insgesamt 18,6 Millionen Euro zählte das Bauvorhaben zu den größten am Standort. Reichlich zwölf Millionen Euro kamen vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, rund 5,6 Millionen Euro wurden durch die Landeshauptstadt Dresden bereitgestellt. Die verbleibenden Kosten werden vom Klinikum selbst übernommen.
Mit der in Haus D neu geschaffenen Adipositasstation verbessern sich die Rahmenbedingungen für die Behandlung extrem übergewichtiger Patienten deutlich. Das Bauvorhaben selbst gestaltete sich nicht ganz unproblematisch und gliederte sich in zwei Bauabschnitte mit zusammen sechs Bewilligungsbescheiden.
Aufzüge, OP-Tische, aber auch Türen und Decken mussten den Anforderungen entsprechend ausgelegt und angepasst werden. Große Sanitärbereiche mit ebenerdigen Duschen, belastbares Mobilar und Deckenliftsysteme zum Anheben schwerer, immobiler Patienten erleichtern auf der Spezialstation deren Versorgung.
»Magenverkleinerungen und Magenbypässe zählen bei der Adipositasbehandlung zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen«, erläutert Dr. Mirko Lippmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralmedizin. Für das laufende Jahr erwartet er mehr als 200 OPs.