Ein gutes Ende mit Wermutstropfen
Auf der Oskarstraße rollen jetzt die Straßenbahnen
Veröffentlicht am Dienstag, 9. Juli 2019
Seit 6. Juli 2019 rollen die Straßenbahnen über die Oskarstraße. Die neue Straßenbahnstrecke wurde auf Grund eines rund vierzehnmonatigen Baustopps leider deutlich teurer als geplant.
Strehlen. Am 6. Juli 2019 wurde die neue Straßenbahnstrecke auf der Oskarstraße eingeweiht. Sie ist Teil der neuen »Uni-Linie« im Rahmen des Projekts »Stadtbahn 2020«.
Zwischen Wasaplatz und Tiergartenstraße wurden insgesamt rund 1.100 Meter Doppelgleis sowie 116 Meter Einfachgleis für die Straßenbahn verlegt. Dabei erfolgte die Befestigung der Schienen vibrationsgedämmt auf einem Betonuntergrund.
Der S-Bahn-Haltepunkt Strehlen wurde als eine neue, berrierefreie Zentralhaltestelle eingerichtet. Hier ist ein Umsteigen auf kurzem Weg zwischen Straßenbahn, Bus und Bahn möglich. Im kommenden Jahr werden dann alle alten Gleise auf der Wasa- und Franz-Liszt-Straße ausgebaut und erneuert.
Damit fahren die Straßenbahnlinien 9 und 13 wieder durchgängig zwischen Prohlis und Mickten beziehungsweise Kaditz. Gleichzeitig kehren die Buslinien 61, 63, 75 und 85 auf ihre Standardstrecke zurück.
»Der Abschnitt Oskarstraße/Tiergartenstraße ist ein wichtiger Bestandteil des Programms ›Stadtbahn Dresden 2020‹ «, erläutert der Dresdner Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. »Hier in Strehlen entstand ein attraktiver Verknüpfungspunkt. Der Umbau der Verkehrsanlagen am Wasaplatz, bei dem auch neue Radwege angelegt wurden, verbessert die Verkehrssituation erheblich und wertet das Umfeld städtebaulich auf. Jetzt muss der Bau der Stadtbahntrasse zwischen Löbtau und Strehlen zügig weitergehen«, so Schmidt-Lamontain.
Die rund ein Kilometer lange neu gebaute Straßenbahnstrecke auf der Oskarstraße soll zu einem späteren Zeitpunkt über den Zelleschen Weg an den Campus der TU Dresden angeschlossen werden.
Mehrkosten durch Baustopp
Die zügig angelaufenen Bauarbeiten am gemeinsamen Projekt der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und Stadt Dresden mussten kurz nach dem am 1. März 2017 erfolgten Baustart unterbrochen werden. Ein Gericht hatte auf Grund einer Klage einen Baustopp verfügt. Folge war eine rund 14 Monate Bauunterbrechung. Ab 8. Mai 2018 konnte weiter gebaut werden.
Ursprünglich hatten die DVB für das Bauprojekt Kosten in Höhe von 16,7 Millionen Euro geplant. Durch die Unterbrechung änderten sich sowohl Bauablauf als auch Bauzeitraum erheblich. Aktuell gehen die DVB-Verantwortlichen von rund 24 Millionen Euro und einer Förderung von knapp 60 Prozent der Gesamtsumme durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie den Freistaat Sachsen aus. Dazu kommen die aktuellen Baukosten der Landeshauptstadt Dresden und städtischer Betriebe mit rund 5,8 Millionen Euro.
In den Gesamtkosten von rund 30 Millionen Euro sind 1,7 Millionen Euro für die Sanierung der Wasa- und Franz-Liszt-Straße enthalten.
Bahnhofsgebäude
Private Investoren haben dafür gesorgt, dass mit der Neugestaltung des Haltepunkts auch das 1903 gebaute, inzwischen teils ruinöse Bahnhofsgebäude saniert werden konnte. Dort wurden unter anderem Räume für die DVB und im Erdgeschoss Verkaufsraum für den Konsum Dresden geschaffen.
Neue Linienführung
Die neue Strecke der Linien 9 und 13 führt vom Wasaplatz jetzt durch die Oskarstraße zum Bahnhof Strehlen und weiter über Tiergartenstraße zur Haltestelle »Querallee«. Dort bindet die neue Gleisverbindung an die bisherige Stammstrecke Richtung Zoo und Lennéplatz an. Die Haltestellen am Wasaplatz, am S-Bahnhof Strehlen und stadteinwärts auch an der Querallee entstanden neu und barrierefrei. Lediglich die Bushaltestellen am westlichen Wasaplatz warten noch auf ihren Umbau. Das wird im Zuge der weiteren Stadtbahnführung über Caspar-David-Friedrich-Straße und Zellescher Weg erfolgen.
Restarbeiten
Bis September 2019 folgen noch Restarbeiten, u. a. zur Komplettierung der Haltestellen und Gestaltung am Wasaplatz. Zur Pflanzzeit im Herbst sollen auch die geplanten Bäume und Sträucher gesetzt werden.