Dokumente über Corona-Pandemie für das Dresdner Stadtarchiv
Veröffentlicht am Montag, 1. März 2021
Die Pandemie ist noch lange nicht Geschichte, trotzdem werden aktuelle Dokumente gesammelt und archiviert. Das Universitätsklinikum übergab ein Teil davon an das Stadtarchiv
Dresden. Die Corona-Pandemie hat auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in besonderem Maße gefordert. In den vergangenen Jahrzehnten war sie noch nie mit einem krisenhaften Geschehen in diesem Ausmaß konfrontiert worden. „Um in der heraufziehenden Pandemie so wirksam und auch nachhaltig wie möglich agieren zu können, haben wir am Uniklinikum frühzeitig ein Krisenmanagement etabliert. Angesichts einer Situation, die in dieser Form und diesem Ausmaß absolutes Neuland darstellte, war uns klar, dass wir unser Tun immer wieder auf den Prüfstand stellen müssen. Das aber geht nur, wenn wir alle Maßnahmen und die davorliegenden Entscheidungsprozesse sorgfältig in Form einer Chronik dokumentieren“, erinnert sich Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand, an die ersten Monate der Pandemie.
So entstand im Laufe eines knappen Jahres eine umfangreiche Sammlung. Sie beinhaltet Dokumente wie Verfahrensanweisungen, Hinweisschilder, Poster, mehrere Ausgaben des Mitarbeitermagazins »Carus Intern« und des Newsletters »Carus Quick« sowie ein Corona-Tagebuch, aber auch zwei selbst genähte Schutzmasken vom März 2020 und einen Patienten-Fragebogen der Corona-Ambulanz. Diese Unterlagen zur Corona-Pandemie wurden am 8. Februar 2021 an das Stadtarchiv Dresden übergeben.Sie dokumentieren einerseits die organisatorischen sowie administrative Maßnahmen des Klinikums, um Patienten und Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen und andererseits alle Aktivitäten, durch die es gelungen ist, die Therapien analog zu den wachsenden Erkenntnissen der Wissenschaft zu optimieren. So werden die Erfahrungen für die Zukunft aufbewahrt, um auf derartige Krisen vorbereitet zu sein. Das Stadtarchiv hatte bereits im April 2020 damit begonnen, eine Corona-Sammlung aufzubauen. Zunächst waren das vor allem Objekte und Dokumente aus Privathand. „Neben dieser privaten Ebene ist es für uns als Stadtarchiv jedoch wichtig, auch Unterlagen zu bekommen, die das Geschehen aus der Perspektive öffentlicher Einrichtungen dokumentieren. Bei der Bewältigung der Pandemie in der Stadt spielt das Universitätsklinikum als öffentliche Institution eine zentrale Rolle. Deshalb ist es für unsere Arbeit sehr wichtig, Dokumente und Objekte aus dem Klinikbetrieb übernehmen zu können. Umso erfreulicher ist es, dass uns das Uniklinikum bei unserer Arbeit so unkompliziert unterstützt“, sagt Prof. Thomas Kübler.
Inzwischen sind bereits mehr als 2.000 Dateien in Form von Einträgen mit anhängenden Protokollen und Berichten angelegt worden. »Ohne eine systematische Aufbereitung und Ablage dieser Dokumente in einer strukturiert aufgebauten Datenbank wäre ein großer Teil dieses Wissens in seiner Gesamtheit nicht verfügbar und würde den so wichtigen Lernprozess während und nach der Krise verhindern«, erklärte Prof. Maria Eberlein-Gonska, Leiterin des Zentralbereichs Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement des Uniklinikums, bei der Übergabe der Dokumente, Fotos und Videos.