Lockwitz hat sein Herz zurück

SRH Oberschule feierlich eröffnet

Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Oktober 2017

111 Jahre nach der Gründung der Lockwitzer Schule und neun Jahre nach dessen Schließung läutet wieder die Schulglocke zum Unterricht: Mitte September wurde die neue SRH-Oberschule feierlich eingeweiht.

Schüler, Lehrer und Gäste pflanzten zur Erinnerung an die Schuleröffnung einen Baum. Foto: Trache

Schüler, Lehrer und Gäste pflanzten zur Erinnerung an die Schuleröffnung einen Baum.

Foto: Trache

Mitte September feierten Schüler, Lehrer und viele, die zur Wieder­be­lebung der Lockwitzer Schule beigetragen haben, gemeinsam die Eröffnung der SRH-Oberschule Dresden. 111 Jahre nach der Gründung der Lockwitzer Schule und neun Jahre nach dessen Schließung zog wieder Leben in das Gebäude ein.

In seiner Ansprache bezeichnete Orts­amtleiter Jörg Lämmerhirt die Schule als Herz eines Ortsteiles. Wenn man diese schließt, sterbe auch der Ortsteil. Gemeinsam mit dem Ortsbeirat kämpfte er seit der Schul­schließung darum, dass nach dem Verkauf des Gebäudes nicht Wohnungen entstehen, sondern dass es eine Schule bleibt. Einen beson­deren Anteil daran, dass die Schule in Lockwitz heute wieder existiert, hat Stadtrat Dietmar Haßler. In seiner Ansprache bedankte sich Hartmut Vorjohann, Bürger­meister für Bildung und Jugend der Stadt Dresden, ganz persönlich bei ihm für seine Unter­stützung. Bei allen »Wider­ständlern«, wie er sagte, bedankte er sich, dass sie den Glauben an den Schul­standort nicht verloren haben. »Das ist ein schöner Tag«, sagte Dietmar Haßler daher auch etwas bewegt. Von 1958 bis 1968 war er Schüler der Schule. Ende der 70er Jahre bis 1986 kam er als Lehrer für Mathe­matik und Werken zurück. Mit Interesse verfolgte auch Hans-Jürgen »Jäcki« Reznicek die Entwicklung der Schule, die er von 1960 bis 1970 besuchte. Er gründete die Schulband »Gruppe Pi«. »Hier in der Turnhalle hatten wir unseren ersten Auftritt«, erzählt er. Die einstige Turnhalle ist heute die Aula. Bereits damals war er als Bassist und Sänger aktiv. Aus Hobby und Leiden­schaft wurde Beruf und Berufung. Noch heute spielt er in vier Bands, haupt­sächlich in der Gruppe Silly und ist außerdem als Dozent an der Musik­hoch­schule Dresden tätig.

Einer der letzten Schul­leiter der Lockwitzer Schule, Hans-Heinrich Klein­dienst, war ebenfalls bei der Eröffnung dabei. Der heute 76-Jährige beging an diesem Tag ein ganz beson­deres Jubiläum. »Auf den Tag genau vor 50 Jahren habe ich hier als Lehrer begonnen«, erzählt er. Von 1991 bis 2005 leitete er die Schule. Die aktuelle Schul­lei­terin der SRH-Oberschule Dresden Simone Günther nahm die Festgäste bei ihrer Ansprache auf eine Bildungs­reise mit, die sie mit ihren Schülern und ihrem Lehrerteam gemeinsam erleben möchte. In ihrem Koffer hatte sie viele nützliche Dinge dabei: ein Fernglas, um die Ziele im Blick zu behalten, ein Licht, das es in dunkleren Zeiten wieder leuchtet, eine Lupe für die Neugier der Schüler, aber auch, um die ganz kleinen Fortschritte zu erkennen, eine Flöte, da es auch Leich­tigkeit und Freude beim Lernen bedarf, einen Spanngurt, verbunden mit dem Wunsch, das alle immer zusam­men­halten, ein Regencape, das Schutz gibt zum Weiter­gehen, eine Schnecke, um in unserer schnell­le­bigen Zeit den Mut zu haben, auch mal etwas langsamer zu gehen und das Vertrauen, trotzdem am Ziel anzukommen und schließlich Wunder­kerzen, die die Wunder des Alltags symbo­li­sieren sollen.

Ortsamts­leiter Jörg Lämmerhirt gab den Schülern noch einen guten Rat mit auf den Weg: »Lernt für das Leben, nicht nur für gute Noten.« Am Ende pflanzten Schüler und Lehrer gemeinsam im Innenhof einen Baum.

Claudia Trache

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