Spülpalast: Miteinander spülen, trocknen, reden

Veröffentlicht am Mittwoch, 19. August 2020

Über das gemeinsame Abwaschen miteinander kommunizieren über die großen Zukunftsfragen: Nachhaltigkeit, Umwelt, Ressourcenverwendung. Das will die überdimensionale Installation „Spülpalast“ bewirken.

Abwaschen macht selten Spaß, aber vielleicht in Gemein­schaft? Eine zehn Meter lange und drei Meter hohe Spülma­schine auf dem Hof der Techni­schen Sammlungen lädt dazu ein. Natürlich steckt hinter dem „Spülpalast“ mehr als das schnöde Spülen von Bechern per Hand. Aus Gerüst­stangen, Wasser­tanks, Solar­pa­nelen und Mehrweg­plas­te­schalen ist eine utopische künst­le­rische Pavil­lon­ar­chi­tektur entstanden. Ein Gemein­schaftswerk von dem Stutt­garter Kollektiv „umschichten“ mit der Dresdner Künst­lerin Stephanie Lüning sowie dem Verein Cradle to Cradle, das auf Initiative des Kunst­hauses Dresden und der Techni­schen Sammlungen entstand. Gedacht als Müllver­mei­dungs­ma­schine, um z. B. auf Stadt­festen wie der Bunten Republik Neustadt den Tausenden Plaste­be­chern den Kampf anzusagen. Statt Einweg­becher also Mehrweg­becher, die dann gemein­schaftlich ausge­spült und wieder­ver­wendet werden. Beim Becher­rei­nigen über verschiedene Spülbecken bis zum Desin­fi­zieren kommen die Festbe­sucher mitein­ander ins Gespräch – im besten Fall über Nachhal­tigkeit, Ressourcenver(sch)wendung und unseren eigenen Beitrag dazu. Verwendet wird biolo­gisch abbau­bares Spülmittel, so dass das Schmutz­wasser auch noch zum Gießen der Bäume verwendet werden kann. In Workshops zum Spülpalast erfahren Kinder und Jugend­liche mehr über Energie, Wasser­ver­brauch und chemische Prozesse, die beim Geschirr­wa­schen ablaufen. Bis zum Turmfest der Techni­schen Sammlungen am 13. September wird der Spülpalast getestet.

Christine Pohl

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