Soziale Aspekte des Laufens
Veröffentlicht am Mittwoch, 30. Januar 2019
Wer sich für eine Teilnahme am Marathon am 20. Oktober 2019 in Dresdens Partnerstadt Columbus bewerben möchte, der kann dies derzeit über das Internet bei der Stadt tun.
2012 feierten Dresden und Columbus das 20-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. In beiden Städten findet im Oktober, meist am gleichen Sonntag, ein Marathon statt. So entstand die Idee, Läuferinnen und Läufer beider Städte zum jeweils anderen Marathon einzuladen. 2018 war Rico Gärtner einer von fünf Dresdner Teilnehmern dieses Marathonaustausches. Aufmerksam darauf wurde er durch ein Plakat in der Küche seines Arbeitsgebers.
Rico Gärtner ist während seiner Bundeswehrzeit zum Laufsport gekommen, fand zunehmend Gefallen an längeren Strecken und nutzte das Laufen als aktive Entspannung während seines Studiums. Er selbst sah sich bis zum Columbus-Event eher als Einzelläufer. Drei Marathonläufe hatte er bis dahin absolviert. »Als es an die Vorbereitung für den Columbus-Marathon ging, stand zunächst das Laufen im Vordergrund. Doch je besser wir Fünf uns im Vorfeld kennenlernten, desto wichtiger wurde der soziale Aspekt, das gemeinsame Erleben des Laufes«, erinnert er sich. Der Columbus-Marathon ist ein Benefizlauf, der das örtliche Nationswide Children’s Hospital unterstützt. Rico Gärtner wollte nicht nur mitlaufen, sondern zeigte sich als echter Botschafter der Stadt Dresden, indem er gemeinsam mit den anderen Dresdner Teilnehmern eine eigene Charity-Idee umsetzte. Zehn T-Shirts bedruckten sie mit einem Gully-Deckel mit den jeweiligen Stadtwappen aus Dresden und Columbus und versteigerten diese per E-Mail bzw. über soziale Medien. Geplant war, 50 Euro bzw. 50 Dollar je T-Shirt einzunehmen. Die Aktion lief jedoch so gut, dass bedeutend mehr Spenden eingingen. 333 Dollar des Erlöses kommen dem Nationswide Children’s Hospital in Columbus zugute.
333 Euro übergab Rico Gärtner Anfang Januar dem Dresdner Verein Sonnenstrahl e. V.
Aus sportlicher Sicht lief für Rico Gärtner nicht alles optimal. Aufgrund seines Trainingszustandes entschied er sich schweren Herzens für den Halbmarathon. Doch aus menschlicher Sicht nimmt er viele wertvolle Erfahrungen mit. Er genoss die Gastfreundschaft der Gastfamilie, in der er mit seiner Frau wohnte, und lernte auch sonst viele offene, freundliche Menschen kennen. »Ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Wir waren sehr über die riesige Gastfreundschaft und die Lebensweise überrascht, einige Voreinstellungen mussten wir schlichtweg revidieren«, erzählt er. Ein schöner Nebeneffekt für ihn ist es, dass sich seine Frau von der Stimmung des Marathons anstecken ließ und nun selbst mit dem Laufen begonnen hat.
Seinen verpassten Marathon in Columbus möchte er diesen Herbst privat nachholen. Rico Gärtner kann jedem Langstreckenläufer empfehlen, an diesem Austausch teilzunehmen. Noch bis Ende Februar können sich Interessierte über das Bewerbungsformular unter www.dresden.de/europa für einen Startplatz beim Columbus-Marathon am 20. Oktober 2019 bewerben. Ein Reisekostenzuschuss kann bei der Landeshauptstadt Dresden beantragt werden.