Sorgen ernst nehmen – bei Konflikten vermitteln
Bürgersprechstunde rund um das Thema »Asyl«
Veröffentlicht am Samstag, 12. März 2016
Seit Februar dieses Jahres bietet die Regionalkoordinationsstelle Asyl in den Ortsämtern Leuben und Prohlis eine Bürgersprechstunde rund um das Thema Asyl an. Bisher war der Besucheransturm verhalten. Doch Regionalkoordinator Karsten Dietze hofft, dass sich das Angebot bei den Anwohnern herumspricht. Er möchte mit ihnen ins Gespräch kommen, ihre Sorgen und Ängste anhören, aber auch von seinen Erfahrungen mit den Flüchtlingen erzählen.
Seit Februar dieses Jahres bietet die Regionalkoordinationsstelle Asyl in den Ortsämtern Leuben (jeden 2. Dienstag im Monat 15–16.30 Uhr) und Prohlis (jeden 1. und 3. Dienstag im Monat 17–18 Uhr) eine Bürgersprechstunde rund um das Thema Asyl an. Bisher war der Besucheransturm verhalten. Doch Regionalkoordinator Karsten Dietze hofft, dass sich das Angebot bei den Anwohnern herumspricht. Er möchte mit ihnen ins Gespräch kommen, ihre Sorgen und Ängste anhören, aber auch von seinen Erfahrungen mit den Flüchtlingen erzählen. Von ihm erhalten Interessierte konkrete Informationen zum Beispiel über den Ablauf eines Asylverfahrens, ab wann Asylsuchende eine Arbeitserlaubnis erhalten, welche Flüchtlinge geförderte Deutschkurse erhalten. Neben allgemeinen Fragen zum Thema oder zu Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements ist die Koordinationsstelle auch Ansprechpartner bei Beschwerden oder Konflikten mit den Asylsuchenden. »Ab und zu erreichen uns bereits entsprechende Anrufe oder E-Mails. Meist geht es um die Einhaltung von Ruhezeiten und um Mülltrennung«, so Karsten Dietze. »Aber auch Asylsuchende haben mitunter Sorgen mit ihren Nachbarn.« Beschimpfungen oder das Entfernen ihrer Namenschilder an den Briefkästen gehören unter anderem dazu. In vielen Fällen ist es dem Team um Karsten Dietze gelungen, Lösungen zu finden. »Viele der Flüchtlinge wünschen sich Kontakt zur deutschen Bevölkerung. Sie möchten mithelfen, Ängste abzubauen. Viele von ihnen besuchen Sprachkurse und gehen einer gemeinnützigen Tätigkeit auf 1-Euro-Basis nach. Sie möchten sich in die Gemeinschaft integrieren.«
Bei Interesse vermittelt die Koordinationsstelle Bürgern oder Institutionen Begegnungen mit Flüchtlingen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei können z. B. Fragen zum Thema Wohnen beantwortet werden. Einem Flüchtling stehen lediglich sechs Quadratmeter Wohnfläche zu. Die Räume in den Wohngemeinschaften, die mit bis zu zehn Personen bewohnt werden, sind alles andere als luxuriös ausgestattet.
»Jeder, der in seiner Heimat verfolgt wird oder politische Verfolgung befürchten muss, wenn er in seine Heimat zurückkehrt bzw. dann Gefahr für Leib und Leben besteht, hat in Deutschland das Recht, einen Asylantrag zu stellen. Wird nach entsprechender Prüfung des Antrags dieser abgelehnt, wird die Abschiebung der Asylsuchenden angestrebt«, erklärt Karsten Dietze. So seien im vergangenen Jahr auch im Ortsamtsbereich Prohlis zahlreiche Asylsuchende aus den Balkanstaaten abgeschoben worden. »Wenn ein Aufenthaltstitel ausgestellt wird, dann liegt auch ein entsprechender Grund vor«, betont Karsten Dietze.
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Koordinationsstelle Lohrmannstraße 20
Telefon: 0351 27283501 (mittwochs 9–12 Uhr)
dietze@caritas-dresden.de