Schwibbogen, Lichterbaum und Stufenpyramide

Veröffentlicht am Mittwoch, 4. Dezember 2019

Der diesjährige Striezelmarkt wurde am 27. November geöffnet. Er kann auf eine lange Tradition zurück blicken. Die Dresdner Stadtteilzeitungen werfen einen Blick in die Historie.

Alle Jahre wieder: Der begehbare Schwibbogen ist eines der Markenzeichen des Striezelmarktes auf dem Dresdner Altmarkt. Foto: Brendler

Alle Jahre wieder: Der begehbare Schwibbogen ist eines der Markenzeichen des Striezelmarktes auf dem Dresdner Altmarkt.

Foto: Brendler

Das von der Dresdner Ethno­graphin Dr. Heidrun Wozel (geb. 1945) verfasste und vor zehn Jahren erschienene Buch »Der Dresdner Strie­zel­markt« wurde vom Verlag wie folgt angekündigt: »Eine nostal­gisch geschmückte Buden­stadt, in deren engen Gassen es appetitlich duftet, weihnacht­liche Melodien erklingen und ein strah­lender Lichterbaum die dicht gedrängte Käufer­schar überragt – so kennen die Dresdner ihren Strie­zel­markt.«

Am 27. November wurde mit dem nunmehr 585. Dresdner Strie­zel­markt einer der ältesten Weihnachts­märkte Deutsch­lands eröffnet. Untrennbar mit dem 1434 zum ersten Mal urkundlich erwähnten Strie­zel­markt sind nicht nur der beleuchtete Christbaum und die »riesen­große« Pyramide sowie Pflaum­en­toffel, Räucher­männchen und Nussknacker verbunden, sondern auch der in diesem Jahr sanierte Schwib­bogen.

»Die ersten Schwib­bögen wurden bereits im 18. Jahrhundert gefertigt. Sie haben ihren Ursprung im Bergbau. Nach schwerer Arbeit schmie­deten die Bergleute damals mit großer Sorgfalt die Schwib­bögen aus Metall und statteten sie mit Kerzen aus. […] Heute werden Schwib­bögen vorwiegend aus Holz gefertigt und weisen unzählige Gestal­tungs­va­ri­anten auf. Der für das Erzge­birge typische Schwib­bogen stellt zwei Bergmänner und zu deren Seiten einen Schnitzer und eine Klöpp­lerin dar. […] In der Region ziert der Schwib­bogen im Großformat viele öffent­liche Plätze und ist somit ein Stück erzge­bir­gi­scher Weihnacht geworden. Natur­holz­farbige klassische Schwib­bögen erfreuen sich heute aber nicht nur im Erzge­birge großer Beliebtheit.«

Auf dem Strie­zel­markt ist er nicht nur das begehbare Eingangstor, sondern »…an zahlreichen Ständen werden auch herrliche Meister­stücke aus dem Erzge­birge angeboten.« (Der Dresdner Strie­zel­markt – Impres­sionen, Monika Grützner, Dresden, 2010). Der Strie­zel­markt ist bis zum 23. Dezember täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet, am 13. Dezember bis 22 Uhr und am Heilig­abend nur bis 14 Uhr.

Außerdem weihnachtet es in Dresdens Innen­stadt auch auf den Märkten an der Frauen­kirche, im Stallhof des Dresdner Schlosses, an der Dreikö­nigs­kirche, dem Augus­tus­markt auf der Haupt­straße sowie beim »Hütten­zauber« am Postplatz.

Klaus Brendler

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