Germania 5 – die Deutsch-Amerikanerin
Schätze in den Technischen Sammlungen
Veröffentlicht am Mittwoch, 13. April 2016
Die Germania 5 war eine Unteraufschlagmaschine mit Volltastatur (80 Tasten) und gleicht der amerikanischen Jewett, die von der Jewett Typewriter Co. in Des Moines Iowa/USA hergestellt wurde.. Die fertigen Maschinenteile wurden aus Amerika importiert und dann in den Werkstätten in Deutschland montiert und mit der Bezeichnung Germania bzw. Germania-Jewett versehen. Bereits 1901 wurde die Montage eingestellt.
Die »Germania 5« gleicht der amerikanischen »Jewett«, die von der »Jewett Typewriter Co.« in Des Moines Iowa/USA hergestellt wurde. Das Herstellungsrecht an der Maschine wurde später nach Deutschland an H. & A. Scheffer in Sundern in Westfalen vergeben, die wiederum ab 1898 die »Germania« von der »Schreibmaschinenfabrik Sundern Scheffer & Hoppenhöfer« in Sundern sowie von der »Schreibmaschinenfabrik W. Elschner« in Berlin bauen ließ. Die fertigen Maschinenteile wurden aus Amerika importiert und dann in den Werkstätten in Deutschland montiert und mit der Bezeichnung »Germania« bzw. »Germania-Jewett« versehen. Bereits 1901 wurde die Montage eingestellt.
Ende 1902 übernahm Schilling & Krämer in Suhl (Thüringen) die Patent- und Herstellungsrechte an der »Germania«. Nach Überarbeitung durch Heinrich Schweizer erschien dann ab 1904 die Maschine mit neuer Technik unter dem Namen »Regina« und wurde bis 1943 gebaut.
Die »Germania 5« war eine Unteraufschlagmaschine mit Volltastatur (80 Tasten). Es konnten somit 80 verschiedene Zeichen, z. B. Groß- und Kleinbuchstaben, geschrieben werden.
Die 80 Typenhebel waren korbförmig unterhalb des Wagens angeordnet und schlugen von unten gegen die Walze, das Geschriebene war also nicht zu sehen. Die »Germania 5« war daher mit einem klappbaren Wagen versehen, der zum Sichtbarmachen des Geschriebenen angehoben werden musste. Das erleichterte andererseits aber auch das Einfügen eines neuen Farbbandes und die Reinigung.
Die Maschine hatte gegenüber bisherigen anderen Schreibmaschinen zwei Neuerungen: eine Vorrichtung zum Schattieren der Buchstaben, also quasi eine Fettdruckeinrichtung, mit der die hervorzuhebenden Worte leicht versetzt nochmals geschrieben werden konnten, sowie eine Typenreinigungsvorrichtung, bestehend aus einer runden Bürste im Innern des Typenhebelkorbes, die jede Type auf ihrem Weg zum Druckpunkt zwangsläufig berührte und dabei reinigte.