Russische Staatsbibliothek hilft der SLUB
Veröffentlicht am Sonntag, 16. Dezember 2018
In einem bisher einmaligen Projekt macht die SLUB Bücherschätze, die in Folge des Zweiten Weltkrieges als Beutegut nach Russland gelangten, gemeinsam mit der Russischen Staatsbibliothek auf digitalem Wege für deutsche Nutzer zugänglich.
In Dresdens Partnerstadt St. Petersburg haben der Generaldirektor der Russischen Staatsbibliothek Moskau, Vadim V. Duda, und der Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) Achim Bonte sowie Vertreter des Deutsch-Russischen Bibliotheksdialogs am 16. November 2018 einen Kooperationsvertrag zur Digitalisierung von 250 Musikhandschriften unterzeichnet. Bei den überwiegend aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert stammenden Handschriften handelt es sich um Musikalien des sächsischen Hofes, die zum Sammlungskern der SLUB gehören. Unter ihnen befinden sich unter anderem Aufführungsmaterialien des königlichen Musiklebens in Warschau, Handschriften aus der Privatsammlung der Musikmäzenatin Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis oder Kompositionsautographe der Kurfürstin Amalie von Sachsen. Damit gelingt es einer deutschen Bibliothek erstmals, in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Russland gelangte Werke über den Weg der gemeinsamen Erschließung und Digitalisierung wieder allgemein zugänglich zu machen.