Rettung des Prohliser Wand-Mosaiks
Veröffentlicht am Mittwoch, 7. November 2018
Restaurator Klaus-Peter Dyroff und seine Tochter Anna sichern derzeit das Mosaik-Wandbild »Familie«. Später soll es auch wieder öffentlich gezeigt werden.
Vor ungefähr einem Jahr begann Restaurator Klaus-Peter Dyroff mit der Sicherung des 10,55 Meter mal 26,50 Meter großen Mosaik-Wandbilds »Familie« von Siegfried Schade. Von 1979 bis 2003 war es am Hochhaus an der Elsterwerdaer Straße 1–7 zu sehen. Nach dessen Abriss lagerte das unter Denkmalschutz stehende Wandbild, das seitdem Eigentum der Landeshauptstadt Dresden ist, in 30 Einzelteilen auf dem Bauhof-Lagerplatz in Brabschütz (nahe der Autobahnauffahrt Altstadt). 14 Jahre lang war es Wind und Wetter ausgesetzt. Inzwischen hat Klaus-Peter Dyroff gemeinsam mit seiner Tochter Anna 29 der 30 Platten geborgen, die Mosaiken von den Betonplatten entfernt und abgeklebt, um sie so zu sichern, und sie nach und nach in ihr Atelier im ehemaligen Bahnhof von Schmiedeberg gebracht. Die Platten sind alle nummeriert, ebenso wie die Einzelteile der jeweiligen Platte. Bei der Bergung gefundene Mosaiksteinchen werden separat aufbewahrt, um bei einer späteren Restaurierung an die entsprechende Stelle gesetzt zu werden. Für die »denkmal«, die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, im November in Leipzig haben beide Restauratoren die 3,34 Meter mal 2,77 Meter große Platte »Nummer 18« aufbereitet. Die aus sechs Einzelteilen bestehende Platte haben sie auf eine Aerowebplatte aus Aluminiumwaben geklebt, neu verfugt und gesäubert. »Vielleicht findet sich auf der Messe ein Interessent, der das gesamte Wandbild an einem Gebäude anbringen möchte«, so Klaus-Peter Dyroff. Findet sich keine neue Verwendung, werden die Platten ins Dresdner Lapidarium eingelagert. Klaus-Peter Dyroff und seine Tochter liegt viel daran, die Mosaikkunst, eine der ältesten Kunstrichtungen, wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Dazu zeigen sie ihre Ausstellung »Mosaikkunst – Malerei für die Ewigkeit« ab dem 15. November im Sächsischen Landtag. Seit März dieses Jahres bis vor wenigen Wochen war diese Ausstellung in der Galerie Geißlerhaus in Bärenstein zu sehen. Wer nach Betrachtung der Ausstellung selbst Lust bekommt, Mosaiken zu kreieren, meldet sich zu einem der Kurse an, die die Restauratoren für Kinder und Erwachsene anbieten.