Rettung aus großer Höhe

Veröffentlicht am Donnerstag, 25. Juni 2020

Am 17. Juni 2020 wurde der Ernstfall geprobt: Die Kameraden der Dresdner Feuerwehren trainierten an der Dresdner Schwebebahn

Die Schwe­bebahn auf dem Weg von Loschwitz nach Oberlo­schwitz stoppt an Pfeiler 14, die Fahrgäste hängen etwa 13 Meter über der Erde und sind in der Kabine gefangen. Was tun? Notruf absetzen und auf die Feuerwehr warten. Am 17. Juni 2020 sind die Retter bereits vor Ort. Denn die Havarie entpuppt sich als Übung. Jedes Jahr trainieren die Kameraden der Dresdner Feuerwehr gemeinsam mit den Mitar­beitern der Dresdner Verkehrs­be­triebe, wie in Not geratene Personen aus den Wagen gerettet werden. Ein Abseilen ist dann erfor­derlich, wenn ein Ausstieg über Leitern nicht möglich ist.

Im Einsatz sind am 17. Juni 2020 die Feuer­wache 3 aus Striesen und die Kameraden der Feuer­wache 4 aus Löbtau, die auf das Retten aus großer Höhe und Tiefe spezia­li­siert sind. Als der Wagen der Schwe­bebahn stoppt, klettern die Feuer­wehr­leute die Leitern an den Pfeilern hinauf zum Wagen und steigen über eine Notluke im Kabinendach ein. Gesichert von ihren Kameraden am Boden seilen sie sich über die Türen ab und demons­trieren, wie die Rettung innerhalb kurzer Zeit gelingen kann. Alles klappt. Auch wenn die Handgriffe zigmal geübt sind und sitzen, scheinen die Männer doch erleichtert, als sie wieder festen Boden unter den Füßen haben.

Stütz­punkt für den Höhen­ret­tungs­dienst ist die Feuer­wache Löbtau. Die Spezia­listen werden angefordert, wenn es darum geht, Personen von einem Kran, aus einem Hochhaus oder anderen hoch gelegenen Unfall­orten zu retten.

Havarien mit der Schwe­bebahn liegen weit zurück: 1998 und 2014 kolli­dierte ein Lkw mit einer Gondel. Verletzt wurde niemand, die einge­schlos­senen Fahrgäste konnten mit Hilfe einer Leiter den Wagen verlassen. Sicherheit wird bei den Dresdner Bergbahnen großge­schrieben. Zweimal im Jahr wird bei einer Revision die gesamte Technik geprüft. Dazu gehören die 33 Stahl­stützen ebenso wie die Förder­ma­schine in der Bergstation oder die Seilbahn­steuerung. Bei Strom­ausfall sorgt ein Notstrom­ag­gregat dafür, dass die Fahrgäste noch bis zur nächsten Station gelangen.

Die Dresdner Schwe­bebahn wurde am 6. Mai 1901 eröffnet. Sie ist die älteste in dieser Form erhaltene Bahn.

Christine Pohl

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