Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung

Kita Geisingstraße: Willkommen auf Deutsch und Sorbisch

Veröffentlicht am Samstag, 31. August 2013

Am 19. Juli 2013 wurde die Kita in der Geisingstraße eingeweiht. Anfang Mai zogen die ersten Kinder in diese neue Einrichtung, seitdem lockt auch das über 4.000 Quadratmeter große Freigelände. Das Besondere an der Einrichtung ist, dass hier (auch) sorbisch gesprochen wird. Dafür ist extra eine Muttersprachlerin als Erzieherin gewonnen worden.

Hochkonzentriert beim Turmbauen: Die neue Kita in der Geisingstraße bietet drinnen und draußen viele Möglichkeiten zum Spielen. | Foto: Pohl

Hochkonzentriert beim Turmbauen: Die neue Kita in der Geisingstraße bietet drinnen und draußen viele Möglichkeiten zum Spielen.

Foto: Pohl

Striesen. Der kleine Kletter­felsen ist verwaist, auch der Spiel­platz bleibt leer – ein seltener Anblick in der Kita in der Geisin­gstraße 25. Aber die Sonne schien im August an manchen Tagen so heiß, dass die Mädchen und Jungen im Haus bleiben mussten. Anfang Mai zogen die ersten Kinder in diese neue Einrichtung, seitdem lockt auch das über 4.000 Quadrat­meter große Freige­lände mit den kleinen Hügeln, dem vielen Grün und der Rol­lerbahn zum Spielen und Toben, Klettern, Rutschen, Buddeln. Und es wird sehr gern genutzt.

Am 19. Juli wurde die Kita feierlich einge­weiht. Gute Wünsche begleiten sie. Kinder, Eltern und Gäste vertrauten ihre Wünsche dem »Wunschbaum« an, der an diesem Tag gepflanzt wurde. »Mögen alle unter diesem Baum spielenden Kinder eine glück­liche Zeit in dieser Kita verleben«, sagte Bürger­meister Martin Seidel. Die Einrichtung ist die neunte in diesem Jahr, die in so genannter System­bau­weise errichtet wurde. Sie besteht aus 80 vorge­fer­tigten Räumen, die neben- und überein­ander gebaut ein zweistö­ckiges Gebäude bilden. Es bietet Platz für 132 Knirpse, davon 45 im Krippen­alter. Mehrere Dresdner Unter­nehmen haben  hier für die Kinder ihrer Mitar­beiter Plätze reser­viert, insgesamt 30. Neben den Gruppen­räumen können die Mädchen und Jungen auch eine Cafeteria nutzen oder den Bewegungsraum. In der Kinder­küche legen sie bei einfachen Sachen selbst mit Hand an, z.B. bei der Vorbe­reitung ihres Frühstücks.

Das Besondere an der Einrichtung ist, dass hier auch sorbisch gesprochen wird. Dafür ist extra eine Mutter­sprach­lerin als Erzie­herin gewonnen worden.

Der Wunsch nach der Pflege der sorbi­schen Sprache und Kultur im Kinder­garten ist vom Verein stup dale an die Stadt heran­ge­tragen worden. Und so ist hier erstmals in Dresden eine solche Gruppe gebildet worden. Auch nichts­or­bische Kinder profi­tieren davon. »Wir bieten hier eine Sprach­be­gleitung, die allen Kindern offen­steht, und wir machen die Mädchen und Jungen mit der Kultur bekannt«, erklärt die Leiterin Jacqueline Grüneberg.

9.900 Betreu­ungs­plätze stehen in Dresden seit dem 1. August 2013 in Krippen, Kinder­tages­stätten und der Kinder­ta­ges­pflege bereit. Die Stadt kann damit den gefor­derten Rechts­an­spruch auf einen Platz für Ein- bis Dreijährige gewähr­leisten, wenn die Bedarfs­quote so bleibt. Laut reprä­sen­ta­tiver Eltern­be­fragung liege der Bedarf bei 9.875 Plätzen (bei einer Bedarfs­quote von 86 Prozent).

Insgesamt kamen in diesem Jahr 2.250 neue Kita-Plätze in Dresden dazu und 100 zusätz­liche Plätze in der Kinder­ta­ges­pflege – pünktlich vor dem Stichtag 1. August. Da die Zahl der Kinder weiter steigen wird, sollen weitere 4.000 Plätze geschaffen werden. Mindestens 44.000 Euro müssen in den nächsten Jahren inves­tiert werden, um den Rechts­an­spruch weiter aufrecht zu erhalten.

Christine Pohl

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