Radfahren? Aber sicher!
Fahrraddemo des ADFC auf der Wormser Straße
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. Juni 2020
Radfahren wird immer beliebter. Damit es noch flüssiger auf den Straßen rollt, müssen die Verbindungen noch besser werden. Darauf macht der ADFC mit seinen Aktionen aufmerksam.
Vom Laufrad bis zum E-Bike – in Dresden rollt’s mehr denn je auf Radwegen, Straßen, Fußwegen. Die Corona-Pandemie scheint dieser Art der Fortbewegung einen zusätzlichen Schub zu verleihen. Umso mehr fallen dann auch die Unzulänglichkeiten im Radwegenetz auf. Am Welttag des Fahrrads, am 3. Juni 2020, machte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in der Wormser Straße auf einen jahrzehntelangen Missstand aufmerksam. Früh acht Uhr radelten Kinder und Erwachsene auf dem Abschnitt zwischen Fetscherstraße und Huttenstraße entgegen der Einbahnstraßenrichtung und demonstrierten auf einem symbolischen roten Radstreifen: Es ist genug Platz für Radfahrer in Richtung Fetscherstraße, auch wenn die Fahrzeuge ihnen entgegenkommen.
Auf anderen Einbahnstraßen ist es bereits erlaubt, dass Radfahrer entgegen der Verkehrsrichtung unterwegs sein dürfen. Gerade an dieser Stelle hält es der ADFC für notwendig, weil die Wormser Straße vom Pohlandplatz bis in die Innenstadt eine beliebte Verbindung ist, die Radfahrer aber auf dem kurzen Stück zwischen Huttenstraße und Fetscherstraße ausgebremst werden. Entweder müssen sie auf der Strecke schieben, auf den Fußweg ausweichen oder einen etwa 200 Meter langen Umweg über die Dürerstraße nehmen. Mit der Freigabe der Einbahnstraße hätten die Radfahrer freie Fahrt und die Lücke wäre geschlossen. Schon 1997 hatte das Stadtplanungsamt verkündet, diesen Missstand beheben zu wollen. Darauf verweist Nils Larsen, Vorstandsmitglied des ADFC Dresden, und spricht von »systematischem Desinteresse«. Er weiß, dass es dann am Übergang von der Wormser Straße über die Fetscherstraße zur Dürerstraße kompliziert wird: eine fünfarmige Kreuzung, zwei ampelgeregelte Fußgängerüberwege. Larsen hat dazu einen Vorschlag: Kurz vor der Kreuzung könnten die Radfahrer auf einem Radweg nach rechts abbiegen auf die östliche Dürerstraße. In Richtung Johannstadt geht es dann weiter über die vorhandene Ampel von der östlichen Dürerstraße in die westliche Dürerstraße. Dieser Lösungsansatz des ADFC, auch »Fahrradschleuse« genannt, sei z. B. voriges Jahr in Pieschen an der Tichatscheckstraße umgesetzt worden. Im Idealfall sollte, so Larsen, auch die östliche Dürerstraße für Radfahrende in beide Richtungen geöffnet werden, wie es das Radverkehrskonzept der Stadt Dresden vorsieht. »Wir wollen nicht noch einmal 23 Jahre warten, bis hier etwas passiert«, so Larsen. Ziel des ADFC: Bis Jahresende sollte der Lückenschluss erfolgen. Allerdings müssten für diesen Vorschlag Pkw-Stellplätze auf der Wormser Straße weichen und der Straßenzustand verbessert werden. Ein Teil der Strecke ist mit grobem Pflaster versehen.