»ProhlisParadies«

Neues Tanzprojekt an der 121. Oberschule

Veröffentlicht am Mittwoch, 20. Februar 2019

Im Juni feiert im Festspielhaus Hellerau ein neues Stück Premiere: Auf der Bühne stehen dann auch Mädchen und Jungen aus Prohlis. Sie bereiten sich bereits jetzt auf ihren großen Auftritt vor.

Choreografin Yeri Anarika Sanchez (vorn) zeigt Schülern der Klassen 5c und 6a die ersten Tanzschritte. Foto: Trache

Choreografin Yeri Anarika Sanchez (vorn) zeigt Schülern der Klassen 5c und 6a die ersten Tanzschritte.

Foto: Trache

Seit sieben Jahren arbeitet das Festspielhaus Hellerau mit der 121. Oberschule »Johann Georg Palitzsch« zusammen. »Begonnen hat damals alles mit einer Projekt­an­frage vom Festspielhaus, ob wir mit unseren Schülern bei ›Kids on Stage‹ mitmachen wollen«, erzählt Schul­lei­terin Angela Boschütz. »Es ist eine tolle Zusam­men­arbeit. Für unsere Schüler ist es eine gute Möglichkeit, den Begriff vom Lernen auszu­weiten. Daher wieder­holen wir Jahr für Jahr die Zusam­men­arbeit.« Während sich die Schüler bisher mit Themen wie Integration, Identität oder dem eigenen Lebens­gefühl ausein­an­der­ge­setzt haben, steht das aktuelle Projekt unter dem Titel »Prohlis­Pa­radies«. In unter­schied­lichen Choreo­grafien setzen sich Schüler der Klassen 5c, 6a und der 8b damit ausein­ander, was für jeden Paradies bedeutet und ob es überhaupt erstre­benswert ist, ständig nur im Paradies zu leben und wie sie ihren Stadtteil Prohlis in diesem Zusam­menhang erleben.

Talente aus vergan­genen Projekten setzen als extra Gruppe das Thema »Helden« künst­le­risch um. Eine große Rolle beim Gelingen des Projekts spielt die aus Mexiko stammende, inter­na­tional anerkannte Tänzerin und Choreo­grafin Yeri Anarika Sanchez. In den ersten Tagen zeigte sie den Schülern Bewegungs­formen, probierte mit ihnen unter­schied­liche Arten des Lachens aus und ließ die Kinder daraus eigene Ideen entwi­ckeln. Sie sollen auch vonein­ander lernen. Neben dem Tanz spielt aber auch Gesang und Texte­schreiben eine große Rolle. Einige der Schüler werden als Kamera­leute unterwegs sein und die einzelnen Entwick­lungs­schritte als Videos festhalten. Bis zur Premiere am 15. Juni 2019 im Festspielhaus Hellerau haben die Schüler in mehreren Projekt­wochen Zeit, sich mit dem Thema und vor allem mit sich selbst ausein­an­der­zu­setzen. Geplant ist auch eine Aufführung direkt im Stadtteil Prohlis.

In diesem Jahr wird Yeri Anarika Sanchez von der Schau­spie­lerin und Choreo­grafin Altea Garrido aus Costa Rica unter­stützt. Sie begleitet dieses Vorhaben wissen­schaftlich und unter­sucht die Entwicklung von emotio­naler Kompetenz durch Tanz- und Theater­pro­jekte. Schon seit etwa drei Jahren mit dabei ist der Prohliser Konrad Behr. Er studiert zurzeit in Weimar Medien­kunst bzw. arbeitet bei Pirna TV. Er dokumen­tiert nicht nur das Projekt, sondern arbeitet auch mit den Schülern. »Die Kinder sollen selbst aktiv werden. Ihnen zu zeigen, wie Medien funktio­nieren, zum Beispiel die Arbeit vor und hinter der Kamera, macht großen Spaß«, sagt er.

Schul­lei­terin Angela Boschütz ist von den Ergeb­nissen der Projekte stets sehr begeistert und staunt über die einzelnen Leistungen ihrer Schüler. »Es gehört schon Mut dazu, sich auf eine Bühne vor Publikum zu stellen. Das Selbst­be­wusstsein der Schüler wird gestärkt und sie erfahren über sich selbst Neues. Aber auch ihre Eltern wollen wir dazu ermuntern, sich die Auffüh­rungen anzusehen, um zu sehen, wie toll ihre Kinder sind.«

Claudia Trache

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