Sonne, Mond und Palitzsch
Veranstaltungen im Astro-Klub für naturwissenschaftlich Interessierte
Veröffentlicht am Sonntag, 12. April 2015
Als am 20. März der Mond die Sonne zum Teil bedeckte, war das auch für den Astroklub in Prohlis eine »Sternstunde«. Mit Beobachtungsgeräten und Schutzbrillen ausgestattet, erklärten Ingrid Körner, Dr. Udo Mutze, Dr. Dietmar Scholz und Dr. Thomas Betten das Himmelsschauspiel. Im Palitzschmuseum gab es wissenschaftliche Einblicke in die Sonnenfinsternis am Digitalplanetarium und im Vortrag vom Leiter des Astroklubs.
Als am 20. März der Mond die Sonne zum Teil bedeckte, war das auch für den Astroklub in Prohlis eine »Sternstunde«. Mit Beobachtungsgeräten und Schutzbrillen ausgestattet, erklärten Ingrid Körner, Dr. Udo Mutze, Dr. Dietmar Scholz und Dr. Thomas Betten das Himmelsschauspiel. Im Palitzschmuseum gab es wissenschaftliche Einblicke in die Sonnenfinsternis am Digitalplanetarium und im Vortrag vom Leiter des Astroklubs.
Dr. Udo Mutze leitete bis 2014 den Palitzsch-Astro-Klub, der 1997 gegründet wurde. Am 12. Mai 1999 entstand die Palitzsch-Gesellschaft als eingetragener Verein, zu den Initiatoren gehören Ingrid Körner und Dr. Mutze. »Ohne Astroklub keine Palitzsch-Gesellschaft, ohne Palitzsch-Gesellschaft kein Palitzsch-Astro-Klub«, erklärt Gert Weigelt, der neue Leiter des Klubs.
Namensgeber ist Bauernastronom Johann George Palitzsch (1723–1788) aus Prohlis, der sich im Selbststudium mit Astronomie, Physik und Botanik beschäftigte. Berühmt wurde er 1758 durch die Wiederentdeckung des Halleyschen Kometen. Als bodenständiger Landwirt förderte er den Kartoffelanbau im Dresdner Elbtal. Ein Teil der Ausstellung im Heimat- und Palitzsch-Museum in Prohlis ist ihm gewidmet. Hier hat auch die Palitzsch-Gesellschaft ihr Zuhause. Unter dem Vorsitz von Dr. Thomas Betten hält sie das Andenken an ihn wach und wirkt aufklärerisch in seinem Sinne. Sie will die Beschäftigung mit Astronomie, anderen Naturwissenschaften, Geschichte und Volkskunde fördern und mit ihren Projekten die Lebenskultur in Prohlis bereichern.
Unter dem Dach im Palitzschhof, Gamigstraße 24, wird an die Studierstube des Gelehrten erinnert. Auf dem gediegenen Schreibtisch stehen Federkiele bereit, das so eben Beobachtete niederzuschreiben. Wer sich für Astronomie interessiert, erhält hier tiefere Einblicke in Sterne und Planeten. »Mit Hilfe des Digital-Planetariums hier im Museum können verschiedene Himmelskonstellationen nachgestellt und erläutert werden«, erklärt Gert Weigelt. Die Astronomie hat ihn schon lange gefesselt. Nach seinem Berufsleben hat er nun Zeit, sich gründlich damit zu beschäftigen. Ende 2014 übernahm der Diplom-Ingenieur die Leitung des Astro-Klubs.
Austausch über Astronomie und andere Naturwissenschaften
Alle 14 Tage donnerstags treffen sich dessen Mitglieder, diskutieren besondere kosmische Ereignisse oder naturwissenschaftliche Fragen, beschäftigen sich mit praktischen Himmelsbeobachtungen, aktuellen Raumfahrtprojekten oder kleinen Beobachtungsgeräten. Ihre Veranstaltungen stehen jedem offen. So wird an jedem 1. Donnerstag im Monat zu einem öffentlichen Vortrag eingeladen. Auf dem Programm stehen auch Exkursionen wie das jährliche Herzberger Teleskoptreffen. Am Anfang gab es sogar die Vision der Palitzschgesellschaft, eine eigene Sternwarte auf einem Hochhaus zu installieren. Der Physiker und Amateurastronom Dr. Bernd Bitnar, ein Mitglied des Vereins, hat sich diesen Traum am Rande von Dresden erfüllt, dort lässt sich der Himmel besser beobachten als in der Stadt, in der es auch nachts nicht wirklich dunkel wird. »Mit seinen Fotos in einer Sonderausstellung im Palitzschmuseum hat er gezeigt, dass man mit heutiger Technik die gesamte Galaxie beobachten kann«, bewundert Weigelt. 2014 konnte der Komet Love Joy 4 beobachtet werden. »Bitnar hat ihn mit bloßem Auge gesehen, natürlich haben wir hier darüber gesprochen, es gab schöne Fotos dazu.« Auch an Petitionen haben sich die Hobby-Astronomen beteiligt, als es darum ging, Astronomie als eigenständiges Schulfach zu erhalten. Wissensvermittlung an den Nachwuchs ist ihnen ganz wichtig. So werden auch Schüler zu Vorträgen eingeladen. Seit vielen Jahren bietet Ingrid Körner spezielle Kinderprogramme an. Sie lädt z. B. dazu ein, Sonnenuhren oder Planeten-Mobile zu gestalten. 2004 wurde ein Planetengarten in Prohlis eröffnet. In den Sommerferien macht hier der Nachwuchs Bekanntschaft mit der Welt der Planeten und Sterne.
Aktuelle Satellitenerkundungen im Weltall geben viel Stoff zum Diskutieren für die »Himmelsgucker«. Mit Begeisterung wird z. B. der Flug der Sonde »Rosetta« verfolgt. »Wir sind keine geschlossene Gesellschaft, jeder Interessierte ist willkommen«, lädt Gert Weigelt ein. »Um bei uns mitzumachen, muss man nicht jahrelang Physik oder Astronomie studiert haben.«
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Termine
Donnerstag, 23. April 2015, 20 Uhr:Prof. Strietzel, Vortrag über Raumfahrt/Astronomie