Steinzeit-Wander-Weg soll entstehen
Initiative »Via Neolitica Dresdensis« ins Leben gerufen
Veröffentlicht am Dienstag, 20. Mai 2014
Wenn Steffen Bösnecker über das von ihm auf die Wege gebrachte Projekt »Via Neolitica Dresdensis« spricht, leuchten seine Augen. »Wissen Sie, dass Dresden die vermutlich älteste Metropole Europas ist, ohne dass das der breiten Öffentlichkeit bewusst ist?!«
Nickern/Prohlis. Wenn Steffen Bösnecker über das von ihm auf die Wege gebrachte Projekt »Via Neolitica Dresdensis« (umgangssprachlich könnte man sagen »Die Straße der Jungsteinzeit in Dresden«) spricht, leuchten seine Augen. »Wissen Sie, dass Dresden die vermutlich älteste Metropole Europas ist, ohne dass das der breiten Öffentlichkeit bewusst ist?!«
Aber von Anfang an. Im Zuge des Baus der Bundesautobahn A17 wurden zwischen 1993 und 2002 vier jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlagen in Nickern entdeckt. Sie sind cirka 7.000 Jahre alt. Kreisgrabenanlagen gab es in ganz Europa. Auf kreisförmig angelegten Erdwällen standen Palisaden aus Holzstämmen, in der Mitte befand sich ein zentraler Platz. Wozu die Anlagen dienten, ist umstritten. Handelt es sich um Plätze für gesellschaftliche, religiöse und politische Zusammenkünfte? Oder um Verteidigungsanlagen? Oder dienten sie der Himmelsbeobachtung oder kultischen Handlungen? In der Jungsteinzeit, begannen die Jäger und Sammler Ackerbau zu betreiben. Ein Instrument zur Bestimmung der Sä- und Erntezeit wurde gebraucht. Nirgendwo in Europa wurden wie in Nickern gleich vier solcher Anlagen in einem heute noch besiedelten Gebiet gefunden. Dresden war schon vor 7.000 Jahren ein Metropole! Entlang des Geberbaches müssen mehrere Tausend Menschen gewohnt haben. Dafür sprechen Funde, die aus der Völkerwanderungszeit datieren (6. Jahrhundert, »Langobardengräber«).
Nickern und Prohlis werden als Dörfer erstmals 1288 schriftlich erwähnt. Ab 1976 entstand das Neubaugebiet Prohlis. Aufgrund der durchgängigen Bebauung des Gebietes sind sicherlich viele Fundstücke im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Das alles war ein Grund für Steffen Bösnecker, die Initiative »Via Neolitica Dresdensis« in Leben zu rufen. Der Wanderweg soll vom Heimat- und Palitzschmuseum über die Gamig- und die Fritz-Meinhardt-Straße, Schloss Nickern und entlang der Michaelisstraße zurück zum Palitzschmuseum führen. Wahrscheinlich entscheidet der Stadtrat am 15. Mai über die Förderung des Projekts. Die meisten Parteien sind dafür. Zur Gründung eines Vereins zur Förderung dieses Projektes werden noch Mitglieder gesucht.
Stichworte
Kontakt & weitere Infos
Steffen Bösnecker
Telefon: 0171 3182801
info@fliesenstudio-altnickern.de