Pro und kontra zum Parken an der Elbe
Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2021
Seit Jahren sorgt das Parken am Blauen Wunder für kontroverse Debatten. Die Stadt will das jetzt unterbinden. Dagegen regt sich Widerstand.
Baubürgermeister Stephan Kühn kündigte Konsequenzen in dem Streit um das Parken am Blauen Wunder an: Im Frühjahr sollen 20 Poller vor dem Elbradweg aufgestellt werden, um das Parken im Landschaftsschutzgebiet künftig zu unterbinden. Die CDU-Stadtratsfraktion sieht das als falsches Signal. Mit einem Antrag unternahm sie im Stadtbezirksbeirat Blasewitz mit einem Antrag den Versuch, das Parken doch noch zu legalisieren und berief sich auf einen entsprechenden Stadtratsbeschluss von 2011. Der Oberbürgermeister solle sich für die Duldung des bisherigen Zustandes einsetzen, bis ein bewirtschafteter Parkplatz geschaffen werde. Seit Jahren wird über das Parken unterhalb des Schillerplatzes diskutiert, ohne dass eine befriedigende Lösung zu erkennen ist. Inzwischen ist auch eine Petition auf den Weg gebracht worden, um das Parken zu gestatten.
Die Situation ist verzwickt: Der beliebte Elberadweg ist an dieser Stelle stark frequentiert. Die Autofahrer sind froh, hier einen kostenlosen zentral gelegenen Platz zu finden, ohne lange rund um den Schillerplatz nach einer Stelle suchen zu müssen, wo sie ihr Auto abstellen können. Radfahrer, Fußgänger, Jogger, Skater nutzen ebenfalls den Radweg. Befürworter wie Gegner des Parkplatzes führen ernstzunehmende Argumente ins Feld. Näher gekommen ist man sich in all den Jahren nicht, das zeigte erneut die kontroverse Diskussion im Stadtbezirksbeirat. Selbst die Frage, ob hier ein Unfallschwerpunkt vorliegt, konnte nicht eindeutig beantwortet werden.
Das Areal liegt im Landschaftsschutzgebiet. Allerdings wird immer wieder hinterfragt, warum diese gepflasterte Stelle nicht ausgegliedert werden kann. Mit dem Abpollern würde dem Landschaftsschutz Rechnung getragen. Aber der Unmut – z. B. bei Wochenmarkthändlern, die hier auch ihr Auto abstellen oder bei Besuchern der umliegenden Gaststätten – wäre groß. Zwar hat die Stadtverwaltung bei ihren Untersuchungen festgestellt, dass die Fläche zum Parken gar nicht notwendig ist. Aber wer zu bestimmten Zeiten unterwegs ist, weiß, wie groß die Parkplatznot ist.
Der Antrag der CDU-Fraktion fand keine Mehrheit bei den Beiräten.