Preis für Künstler-Monografie
»Hochmannweg – Ein Dresdner Maler zog hinaus…«
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. November 2021
Gert Scykalka ist Heimatforscher mit Herz und Seele. Seine Monografie über den Tier- und Landschaftsmaler Franz Gustav Hochmann gehörte zu den Gewinnern beim Landespreis für Heimatforschung.
Zum 14. Mal wurde im Oktober dieses Jahres der Sächsische Landespreis für Heimatforschung vergeben. Das Anliegen fasste Kultusminister Christian Piwarz zusammen: »In Zeiten des Umbruchs und des Wandels ist Heimat wichtig. Sie gibt uns Wurzeln und Sicherheit. Heimat braucht aber auch Pflege, sonst geht sie ein. Deswegen würdigen wir mit dem Sächsischen Landespreis für Heimatforschung das ehrenamtliche Engagement. Heimatforscher sind Spurensucher mit Herz und Seele, die mit ihrem Einsatz zum Zusammenhalt beitragen. Es ist beeindruckend, welch interessante Ergebnisse ältere und auch viele junge Laienforscher ans Licht bringen. Sie erklären unsere Vergangenheit und geben Orientierung für die Gegenwart.«
Zu den Heimatforschern »mit Herz und Seele« gehört Ortschronist Gert Scykalka aus Kleinzschachwitz. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Geschichte seines Stadtteils und vermittelt bei Stadtteilführungen Wissenswertes über die Vergangenheit von Kleinzschachwitz und deren besondere Persönlichkeiten. Bei seinen Recherchen ist er dem Leben des Kunstmalers Franz Gustav Hochmann auf die Spur gekommen, hat dessen Nachlass aufgearbeitet und darüber ein Buch geschrieben unter dem Titel: »Hochmannweg – Ein Dresdner Maler zog hinaus…«
Dieses Buch, das 2020 im Dresdner SV SAXONIA Verlag in Zusammenarbeit mit dem Autor gestaltet wurde, errang einen dritten Preis in diesem Wettbewerb. Für Gert Scykalka ist die Auszeichnung eine ganz besondere Ehrung für seine Arbeit. Fast zehn Jahre hat er recherchiert, den Nachlass von Hochmann geordnet und zugänglich gemacht. Über die 1906 erbaute Hochmann-Villa war vieles bekannt, aber wenig über seinen Besitzer Franz Gustav Hochmann (1861–1935). Dabei war er im ausgehenden 19. Jahrhundert ein in Deutschland bekannter Tier- und Landschaftsmaler, der viele Auszeichnungen erhielt. »Mit meiner Monografie will ich dazu beitragen, dass der Künstler nicht in Vergessenheit gerät«, sagt Scykalka. Für ihn ist das Spannende an der Beschäftigung mit der Vergangenheit, wenn eine Brücke zur Gegenwart geschlagen werden kann. Diese Verbindung ergab sich dank der Begegnung mit dem Enkel von Hochmann, der mit seiner Frau in der Villa lebt und den Nachlass auf dem Dachboden aufbewahrt hatte.
Bei Scykalkas Führungen in Kleinzschachwitz ist die Hochmann-Villa als Kulturdenkmal ein fester Bestandteil der Tour. Details zum Leben des Kunstmalers fasst ein Wikipedia-Beitrag zusammen. Auch der stammt von Gert Scykalka. »Das habe ich zum ersten Mal gemacht, eine Herausforderung!« In der Enzyklopädie ist u. a. zu erfahren, wo der Maler gelebt und gewirkt hat. So gehörte er zur Gründergeneration der Künstlerkolonie in Ahrenshoop. Als 125 Jahre später in Ahrenshoop eine Jubiläumsausstellung stattfand, war zunächst kein Hochmann-Bild vorgesehen. Als Scykalka davon erfuhr, sprach er mit den Veranstaltern, brachte kurzerhand eins vorbei und konnte eine Wissenslücke schließen.
In mehreren Museen, darunter in Bendigo in Australien, der Städtischen Galerie in Dresden, befinden sich heute Gemälde des Malers. Viele Bilder sind über die weite Welt verstreut, befinden sich in Depots oder in Privatbesitz, tauchen oft in Auktionshäusern auf. So ist ein Wunsch des Heimatforschers, dem in Dresden geborenen Künstler eine angemessene Ausstellung zu widmen.