Jahresrückblick 2017 und Ausblick 2018

Veröffentlicht am Montag, 29. Januar 2018

Die Verwaltungshoheit der Ortsämter Plauen und Löbtau erstreckt sich über das Erscheinungsgebiet des Löbtauer Anzeigers und der Plauener Zeitung. Zeit für einen offiziellen Jahresausblick 2018!

Ein Höhepunkt genossenschaftlichen Wohnungsbaus war der erste Spatenstich für ein neues Gorbitzer Wohngebiet durch die EisenbahnerWohnungsbaugenossenschaft, die KräuterTerassen am 10. April 2017. Foto: Steffen Dietrich

Ein Höhepunkt genossenschaftlichen Wohnungsbaus war der erste Spatenstich für ein neues Gorbitzer Wohngebiet durch die EisenbahnerWohnungsbaugenossenschaft, die KräuterTerassen am 10. April 2017.

Foto: Steffen Dietrich

950 Jahre Löbtau!

In diesem Jahr ist es soweit. Ein Jubiläum zum Feiern, Erinnern und Voraus­schauen, unermüdlich vorbe­reitet von den ehren­amt­lichen Helfe­rinnen und Helfern der Löbtauer Runde und des Löbtop e. V. Ihnen gebührt das Verdienst, das Jubiläum in das Licht der Öffent­lichkeit geholt zu haben aus den staubigen Seiten alter Folianten. Und so gebührt ihnen auch das Recht, zu berichten, zu begeistern und zum Zusam­mensein, zum Mitmachen und zum Feiern zu bitten.

Liebe Leserinnen und Leser, ebenso wie das Löbtauer Jubiläum ist auch ein Jahres­wechsel stets Anlass zum Innehalten, Zurück­schauen und einem Blinzeln in die Zukunft; im privaten wie im öffent­lichen Leben. In beiden Fällen sind Erfolge und Misserfolge, Siege und Nieder­lagen, Strand­figur und Feier­tags­röllchen dialek­tische Paare. Nun kommt das Wollen ins Spiel: Was wollen wir mitnehmen, was überwinden, wie also Zukunft gestalten. Dazu müssen wir uns Überblie­benem zuwenden:

Schauen wir ins kommunale Leben der Ortsamts­be­reiche Plauen und Cotta und, nach dem, was 2017 erfolg­reich war. Hierbei will ich es vermeiden, die Ortsämter mit fremden Federn zu schmücken, indem ich etwa unter­stellen würde, dass die Beför­derung bürger­schaft­lichen Engage­ments, die städte­bau­liche und infra­struk­tu­relle Entwicklung der Ortsamt­be­reiche und das Initi­ieren von langfris­tigen Planungen allein unsere Leistungen gewesen wären. Genauso wenig sollte das Licht dieser somit noch unbefe­derten Ämter unter den Scheffel gestellt werden, denn aufzu­greifen, was sich entwi­ckelt und den Fortgang des Geschehens gestaltend zu begleiten, ist durchaus unsere Aufgabe – und die versuchen wir ernsthaft und stetig zu erfüllen.

Lokales Umfeld wird gestärkt

Dabei sollte man wissen, dass die hier schon wiederholt als trautes Paar benannten Ortsämter Plauen und Cotta eine gemeinsame Verwaltung haben, die von Irina Brauner als der Ortsamts­lei­terin sowohl diesseits als auch jenseits der Weißeritz – dies gilt aus beidsei­tiger Sicht – geleitet werden. Für jedes Ortsamt gibt es aber einen eigenen Ortsbeirat als terri­to­riales politi­sches Gremium, gewis­ser­maßen als beratenden Terri­to­ri­al­aus­schuss des Stadt­rates; 19 Mitglieder in Plauen, 21 in Cotta, quasi propor­tional zu den Einwoh­ner­zahlen. Und diese Ortsbeiräte sind maßgeb­liche Foren, in denen wichtige Angele­gen­heiten des lokalen Umfeldes öffentlich beraten werden und in denen auch Betrof­fenen in der Diskussion gern eine Stimme gegeben wird. Durch den Sächsi­schen Landtag sind die Kompe­tenzen der Ortsbeiräte durch Änderungen der Sächsi­schen Gemein­de­ordnung erweitert worden und werden nach der nächsten Kommu­nalwahl, wahrscheinlich im Frühjahr 2019, wirksam.

Namensgebung mit Kompromiss

Nun haben im vergan­genen Jahr, um das es hier vornehmlich gehen soll, beide Ortsbeiräte beispiels­weise vor der Aufgabe gestanden, einen Vorschlag zur Namens­gebung des Gymna­siums Dresden Süd-West zuzustimmen. Die genannte sperrige Amtsbe­zeichnung, nicht als dauer­hafter Name gedacht, war der in Gorbitz »vorge­grün­deten« Schule gegeben worden, weil eben jedes Ding einen Namen braucht. Das Entstehen der Schule in Gorbitz, Ortsamts­be­reich Cotta, war der Beginn eines geplanten Wachstums, das mit dem Umzug der Einrichtung in einen Neu- und einen sanierten Altbau auf der Bernhard­straße in der Südvor­stadt (Ortsamts­be­reich Plauen) im Sommer 2018 seinen kräftigen Nährboden bekommen soll. Der Altbau beher­bergte einst das Fritz-Löffler-Gymnasium und es schien selbst­ver­ständlich, dass ein Gymnasium in jenen Räumen nur diesen Namen tragen konnte, auch wenn das Fritz-Löffler-Gymnasium vor Jahren geschlossen worden war. So war die ungläubige Überra­schung, geradezu das latente Missfallen der Ortsbeiräte groß, dass die Schul­kon­ferenz des neuen Gymna­siums als vorschlags­be­rech­tigtes Gremium »Ehren­fried Walther von Tschirnhaus« als Namens­patron vorschlug. Manche sahen darin eine Missachtung der Lebens­leistung Fritz Löfflers, andere wurden angeregt, den Mathe­ma­tisch-Pysika­li­schen Salon im Zwinger wieder einmal aufzu­suchen, um sich an Facetten von Tschirn­hausens Leistungen zu erinnern. In einer gemein­samen Beratung von Vertretern der Schul­kon­ferenz und beider Ortsbeiräte wurden die eigenen Stand­punkte erläutert, auch das Missver­ständ­liche geäußert und nach wenigen Stunden ein Kompromiss vorge­schlagen, den schließlich der verant­wort­liche Bildungs­aus­schuss billigte: »Ehren­fried Walther von Tschirnhaus« ist der Name des neuen Gymna­siums – und Fritz-Löffler-Haus wird der histo­rische Schulteil benannt. Ein Kompromiss, an dessen Zustan­de­kommen nicht zuletzt die in verschie­denen Medien eifrig disku­tie­rende Öffent­lichkeit beträcht­lichen Anteil hatte.

Verwaltung im Dienst der Bürger vor Ort

Nun könnte man meinen: Alles eine Kleinigkeit! Doch ist es nicht die Vielzahl solch schein­barer Kleinig­keiten, die unser Lebens­gefühl und unsere Verbun­denheit (oder schlimms­ten­falls Ablehnung) mit unserem Wohnumfeld, unserer Stadt prägen? Befind­lich­keiten der Bürge­rinnen und Bürger aufzu­nehmen, sie zu verstehen und Abhilfe dort zu schaffen, wo Gründe vor der Haustür Unzufrie­denheit nähren, ist unsere Aufgabe.

Ein Instrument ist die sogenannte Dreckweg-App. Einmal aufs Smart­phone geladen, erlaubt sie mit Fotos veran­schau­lichte Mittei­lungen über Verschmut­zungen, Vanda­lis­mus­schäden und Gefähr­dungen im öffent­lichen Raum an die Stadt­ver­wal­tungzu senden. Das zuständige Ortsamt erhält die Meldung umgehend zugeteilt, um sie auf sachliche Richtigkeit zu prüfen und die Besei­tigung des Missstandes einzu­leiten – oder aber dem Verfasser der Meldung die Nicht­zu­stän­digkeit der Stadt­ver­waltung zu übermitteln, wenn es sich um privat­recht­liche Belange handelt. Sonst aber werden zuständige Behörden in die Problem­lösung einbe­zogen, sei es, um Container aus dem Weiße­ritzbett zu heben, alte Sitzmöbel vom Fußweg zu entfernen oder wucherndes Unkraut zu bekämpfen. Und wenn die Einreicher es wollen, teilen wir ihnen den Stand der Bearbeitung ihrer Meldung mit. Und wir freuen uns, mit Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser, die Stadt wieder ein bisschen sauberer gehalten oder gemacht zu haben und danken Ihnen zugleich für die Erkenntnis, dass das Vermeiden von Vermüllung des öffent­lichen Raumes ein Anliegen von uns allen ist.

Gelebte Stadtteilgeschichte

»Und was ist eigentlich sonst noch passiert?« – könnten Sie nun fragen und eine Aufzählung kommu­nal­po­li­ti­scher Ergeb­nisse erhoffen. Und die gibt es! Schul­sa­nie­rungen, privaten und genos­sen­schaft­lichen Wohnungsbau, endlich abgeschlossene Straßen­sa­nie­rungen (Potsch­appler Straße), das Integrieren von Biblio­theken in Grund­schulen, so die Projekt­er­öffnung am 14. Oktober 2017 in der 81. Grund­schule »Robert Weber«, oder die feier­liche Eröffnung des sächsi­schen Kompe­tenz­zen­trums für Begabungs- und Begab­ten­för­derung im Gymnasium Dresden-Plauen am 5. Dezember 2017. Es ist gelebte Geschichte vor der Haustür, und eine neue hat im vergan­genen Jahr ebenfalls begonnen, wenn auch etwas später, als wir es uns erhofft hätten: Mit den Vorbe­rei­tungen zum Bau der Zentral­haltestelle an der Kessels­dorfer Straße wird in unseren Terri­torien der westliche Ausgangs­punkt der Stadt­bahn­trasse gen Nürnberger Ei geschaffen, die anschließend über den Zelleschen Weg bis zum Wasaplatz geführt werden soll. Wir hatten einst gehofft, dass der Name »Stadtbahn 2020« den Zeitpunkt ihrer Vollendung impli­ziere, aber das Leben zeigt auch hier der Theorie ihre Unvoll­kom­menheit. Dennoch: Es wird geplant und es wird gebaut werden und so auf einer Verbes­serung der Anbindung des Kernge­ländes der Techni­schen Univer­sität hinge­wirkt. Wir hegen den stillen Wunsch, dass mit der Stadt­bahn­trasse eine Entlastung des Parkdruckes um die Uni einher­gehen werde. Doch er wird dort, wie anderenorts in unseren Ortsamts­be­reichen, weiter hoch bleiben.

Wahlhelfereinsatz

Abschließend ein großes Thema, das dennoch ein örtliches ist: die Bundes­tags­wahlen am 24. September des vergan­genen Jahres. Um den Wähle­rinnen und Wählern ihr Wahlrecht zu sichern, bedarf es einer Vielzahl ehren­amt­licher Helfe­rinnen und Helfer, die in den Wahlvor­ständen den recht­mä­ßigen Wahlablauf gewähr­leisten. In 38 Plauener und 44 Cottaer Wahllo­kalen haben je etwa sieben Frauen und Männer am Wahlsonntag vom frühen Morgen bis zum manchmal späten Abend die Wahlhandlung betreut, für deren organi­sa­to­rische Sicher­stellung wir in den Ortsämtern gesorgt haben. Und diesen Wahlhel­fe­rinnen und Wahlhelfern sei hier herzlich Danke gesagt für ihren Einsatz für das Gemeinwohl. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt und wir werden Sie erneut brauchen und fordern auch jene zum Mitwirken auf, die mit Argwohn von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, den Wahlvor­ständen über die Schultern zu schauen. Mittenrein statt nur Drumrum!

Genug resümiert – jetzt geht es weiter im neuen Jahr. Wenn Sie wollen, fassen Sie mit an, vielleicht schon bei der Aktion »Sauber ist schöner« in der Zeit vom 7. bis 14. April 2018! Und darüber hinaus, wann immer Sie wollen.

Seien Sie herzlich gegrüßt.

Ihr Rolf Gerhardt, Vertreter Ortsamts­lei­terin

Steffen Dietrich

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