Jahresrückblick 2017 und Ausblick 2018
Veröffentlicht am Montag, 29. Januar 2018
Die Verwaltungshoheit der Ortsämter Plauen und Löbtau erstreckt sich über das Erscheinungsgebiet des Löbtauer Anzeigers und der Plauener Zeitung. Zeit für einen offiziellen Jahresausblick 2018!
950 Jahre Löbtau!
In diesem Jahr ist es soweit. Ein Jubiläum zum Feiern, Erinnern und Vorausschauen, unermüdlich vorbereitet von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Löbtauer Runde und des Löbtop e. V. Ihnen gebührt das Verdienst, das Jubiläum in das Licht der Öffentlichkeit geholt zu haben aus den staubigen Seiten alter Folianten. Und so gebührt ihnen auch das Recht, zu berichten, zu begeistern und zum Zusammensein, zum Mitmachen und zum Feiern zu bitten.
Liebe Leserinnen und Leser, ebenso wie das Löbtauer Jubiläum ist auch ein Jahreswechsel stets Anlass zum Innehalten, Zurückschauen und einem Blinzeln in die Zukunft; im privaten wie im öffentlichen Leben. In beiden Fällen sind Erfolge und Misserfolge, Siege und Niederlagen, Strandfigur und Feiertagsröllchen dialektische Paare. Nun kommt das Wollen ins Spiel: Was wollen wir mitnehmen, was überwinden, wie also Zukunft gestalten. Dazu müssen wir uns Überbliebenem zuwenden:
Schauen wir ins kommunale Leben der Ortsamtsbereiche Plauen und Cotta und, nach dem, was 2017 erfolgreich war. Hierbei will ich es vermeiden, die Ortsämter mit fremden Federn zu schmücken, indem ich etwa unterstellen würde, dass die Beförderung bürgerschaftlichen Engagements, die städtebauliche und infrastrukturelle Entwicklung der Ortsamtbereiche und das Initiieren von langfristigen Planungen allein unsere Leistungen gewesen wären. Genauso wenig sollte das Licht dieser somit noch unbefederten Ämter unter den Scheffel gestellt werden, denn aufzugreifen, was sich entwickelt und den Fortgang des Geschehens gestaltend zu begleiten, ist durchaus unsere Aufgabe – und die versuchen wir ernsthaft und stetig zu erfüllen.
Lokales Umfeld wird gestärkt
Dabei sollte man wissen, dass die hier schon wiederholt als trautes Paar benannten Ortsämter Plauen und Cotta eine gemeinsame Verwaltung haben, die von Irina Brauner als der Ortsamtsleiterin sowohl diesseits als auch jenseits der Weißeritz – dies gilt aus beidseitiger Sicht – geleitet werden. Für jedes Ortsamt gibt es aber einen eigenen Ortsbeirat als territoriales politisches Gremium, gewissermaßen als beratenden Territorialausschuss des Stadtrates; 19 Mitglieder in Plauen, 21 in Cotta, quasi proportional zu den Einwohnerzahlen. Und diese Ortsbeiräte sind maßgebliche Foren, in denen wichtige Angelegenheiten des lokalen Umfeldes öffentlich beraten werden und in denen auch Betroffenen in der Diskussion gern eine Stimme gegeben wird. Durch den Sächsischen Landtag sind die Kompetenzen der Ortsbeiräte durch Änderungen der Sächsischen Gemeindeordnung erweitert worden und werden nach der nächsten Kommunalwahl, wahrscheinlich im Frühjahr 2019, wirksam.
Namensgebung mit Kompromiss
Nun haben im vergangenen Jahr, um das es hier vornehmlich gehen soll, beide Ortsbeiräte beispielsweise vor der Aufgabe gestanden, einen Vorschlag zur Namensgebung des Gymnasiums Dresden Süd-West zuzustimmen. Die genannte sperrige Amtsbezeichnung, nicht als dauerhafter Name gedacht, war der in Gorbitz »vorgegründeten« Schule gegeben worden, weil eben jedes Ding einen Namen braucht. Das Entstehen der Schule in Gorbitz, Ortsamtsbereich Cotta, war der Beginn eines geplanten Wachstums, das mit dem Umzug der Einrichtung in einen Neu- und einen sanierten Altbau auf der Bernhardstraße in der Südvorstadt (Ortsamtsbereich Plauen) im Sommer 2018 seinen kräftigen Nährboden bekommen soll. Der Altbau beherbergte einst das Fritz-Löffler-Gymnasium und es schien selbstverständlich, dass ein Gymnasium in jenen Räumen nur diesen Namen tragen konnte, auch wenn das Fritz-Löffler-Gymnasium vor Jahren geschlossen worden war. So war die ungläubige Überraschung, geradezu das latente Missfallen der Ortsbeiräte groß, dass die Schulkonferenz des neuen Gymnasiums als vorschlagsberechtigtes Gremium »Ehrenfried Walther von Tschirnhaus« als Namenspatron vorschlug. Manche sahen darin eine Missachtung der Lebensleistung Fritz Löfflers, andere wurden angeregt, den Mathematisch-Pysikalischen Salon im Zwinger wieder einmal aufzusuchen, um sich an Facetten von Tschirnhausens Leistungen zu erinnern. In einer gemeinsamen Beratung von Vertretern der Schulkonferenz und beider Ortsbeiräte wurden die eigenen Standpunkte erläutert, auch das Missverständliche geäußert und nach wenigen Stunden ein Kompromiss vorgeschlagen, den schließlich der verantwortliche Bildungsausschuss billigte: »Ehrenfried Walther von Tschirnhaus« ist der Name des neuen Gymnasiums – und Fritz-Löffler-Haus wird der historische Schulteil benannt. Ein Kompromiss, an dessen Zustandekommen nicht zuletzt die in verschiedenen Medien eifrig diskutierende Öffentlichkeit beträchtlichen Anteil hatte.
Verwaltung im Dienst der Bürger vor Ort
Nun könnte man meinen: Alles eine Kleinigkeit! Doch ist es nicht die Vielzahl solch scheinbarer Kleinigkeiten, die unser Lebensgefühl und unsere Verbundenheit (oder schlimmstenfalls Ablehnung) mit unserem Wohnumfeld, unserer Stadt prägen? Befindlichkeiten der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen, sie zu verstehen und Abhilfe dort zu schaffen, wo Gründe vor der Haustür Unzufriedenheit nähren, ist unsere Aufgabe.
Ein Instrument ist die sogenannte Dreckweg-App. Einmal aufs Smartphone geladen, erlaubt sie mit Fotos veranschaulichte Mitteilungen über Verschmutzungen, Vandalismusschäden und Gefährdungen im öffentlichen Raum an die Stadtverwaltungzu senden. Das zuständige Ortsamt erhält die Meldung umgehend zugeteilt, um sie auf sachliche Richtigkeit zu prüfen und die Beseitigung des Missstandes einzuleiten – oder aber dem Verfasser der Meldung die Nichtzuständigkeit der Stadtverwaltung zu übermitteln, wenn es sich um privatrechtliche Belange handelt. Sonst aber werden zuständige Behörden in die Problemlösung einbezogen, sei es, um Container aus dem Weißeritzbett zu heben, alte Sitzmöbel vom Fußweg zu entfernen oder wucherndes Unkraut zu bekämpfen. Und wenn die Einreicher es wollen, teilen wir ihnen den Stand der Bearbeitung ihrer Meldung mit. Und wir freuen uns, mit Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser, die Stadt wieder ein bisschen sauberer gehalten oder gemacht zu haben und danken Ihnen zugleich für die Erkenntnis, dass das Vermeiden von Vermüllung des öffentlichen Raumes ein Anliegen von uns allen ist.
Gelebte Stadtteilgeschichte
»Und was ist eigentlich sonst noch passiert?« – könnten Sie nun fragen und eine Aufzählung kommunalpolitischer Ergebnisse erhoffen. Und die gibt es! Schulsanierungen, privaten und genossenschaftlichen Wohnungsbau, endlich abgeschlossene Straßensanierungen (Potschappler Straße), das Integrieren von Bibliotheken in Grundschulen, so die Projekteröffnung am 14. Oktober 2017 in der 81. Grundschule »Robert Weber«, oder die feierliche Eröffnung des sächsischen Kompetenzzentrums für Begabungs- und Begabtenförderung im Gymnasium Dresden-Plauen am 5. Dezember 2017. Es ist gelebte Geschichte vor der Haustür, und eine neue hat im vergangenen Jahr ebenfalls begonnen, wenn auch etwas später, als wir es uns erhofft hätten: Mit den Vorbereitungen zum Bau der Zentralhaltestelle an der Kesselsdorfer Straße wird in unseren Territorien der westliche Ausgangspunkt der Stadtbahntrasse gen Nürnberger Ei geschaffen, die anschließend über den Zelleschen Weg bis zum Wasaplatz geführt werden soll. Wir hatten einst gehofft, dass der Name »Stadtbahn 2020« den Zeitpunkt ihrer Vollendung impliziere, aber das Leben zeigt auch hier der Theorie ihre Unvollkommenheit. Dennoch: Es wird geplant und es wird gebaut werden und so auf einer Verbesserung der Anbindung des Kerngeländes der Technischen Universität hingewirkt. Wir hegen den stillen Wunsch, dass mit der Stadtbahntrasse eine Entlastung des Parkdruckes um die Uni einhergehen werde. Doch er wird dort, wie anderenorts in unseren Ortsamtsbereichen, weiter hoch bleiben.
Wahlhelfereinsatz
Abschließend ein großes Thema, das dennoch ein örtliches ist: die Bundestagswahlen am 24. September des vergangenen Jahres. Um den Wählerinnen und Wählern ihr Wahlrecht zu sichern, bedarf es einer Vielzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die in den Wahlvorständen den rechtmäßigen Wahlablauf gewährleisten. In 38 Plauener und 44 Cottaer Wahllokalen haben je etwa sieben Frauen und Männer am Wahlsonntag vom frühen Morgen bis zum manchmal späten Abend die Wahlhandlung betreut, für deren organisatorische Sicherstellung wir in den Ortsämtern gesorgt haben. Und diesen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern sei hier herzlich Danke gesagt für ihren Einsatz für das Gemeinwohl. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt und wir werden Sie erneut brauchen und fordern auch jene zum Mitwirken auf, die mit Argwohn von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, den Wahlvorständen über die Schultern zu schauen. Mittenrein statt nur Drumrum!
Genug resümiert – jetzt geht es weiter im neuen Jahr. Wenn Sie wollen, fassen Sie mit an, vielleicht schon bei der Aktion »Sauber ist schöner« in der Zeit vom 7. bis 14. April 2018! Und darüber hinaus, wann immer Sie wollen.
Seien Sie herzlich gegrüßt.
Ihr Rolf Gerhardt, Vertreter Ortsamtsleiterin
Stichworte
- 81. Grundschule »Robert Weber«
- 950 Jahre Löbtau
- Bernhardstraße
- Bürgerengagement
- Ehrenamt
- Gymnasium Plauen
- Irina Brauner
- Jubiläum
- Kesselsdorfer Straße
- Löbtop e. V.
- Nürnberger Ei
- Potschappler Straße
- Schulbau
- Stadt(teil)geschichte
- Stadtbahn 2020
- Städtische Bibliotheken Dresden
- Südvorstadt
- TU Dresden – Technische Universität Dresden
- Zellescher Weg
- Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße