Pieschen und der »Peak of Oil«
Vorträge und Diskussion mit Eva Jähnigen und Norbert Rost
Veröffentlicht am Donnerstag, 13. Juni 2013
Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Jähnigen referierte im Pieschener Atelier Bischoffberger über die Folgen künftiger Ölknappheit in Sachsen und lieferte manch interessantes Detail. Auch Norbert Rost, Vorstand des Elbtaler e. V., hielt einen Votrag. Die anschließende Diskussion, machte deutlich, dass der Nerv des Publikums getroffen worden war.
Das Atelier Bischoffberger ist ein Ort, wo man sich in Pieschen trifft, stellte Eva Jähnigen fest. Angesichts der am 24. Mai 2013 zahlreich erschienenen Gäste ist dem nicht viel hinzuzufügen. Es war ein Abend, an dem bei Ökobier und Schnittchen dicke Bretter gebohrt werden sollten. Die Grünen-Landtagsabgeordnete referierte über die Folgen künftiger Ölknappheit in Sachsen und lieferte manch interessantes Detail. So ist das Straßennetz im Freistaat 20 Prozent dichter als im bundesrepublikanischen Durchschnitt. Pro Tag werden hierzulande acht Hektar Fläche versiegelt, der Atomausstieg geht eine Verlagerung hin zu fossilen Energieträgern und steigenden Energiekosten einher. Der Bogen schien weit gespannt und die Frage, warum sich die Grünen nicht mit Pieschen beschäftigen, lag nahe.
Jähnigen machte deutlich, welche Folgen der nahezu ausschließlich verkehrsbasierte Handel auf den städtischen Lebensraum hat und forderte eine Verkehrspolitik ein, die weniger stark auf das Auto als Transportmittel setzt. Einkaufszentren wie der Elbepark erzeugten nicht nur Individualverkehr sondern auch lange und damit energieintensive Transportketten. Ihre Forderung: regionale Produktion stärken, um Kaufkraft an die Region, den Stadtteil zu binden! Es ginge dabei um eine Rückgewinnung der Städte aber auch um eine neue Ästhetik. Die Politikerin zeichnete das Bild von den Möhren in der Papiertüte, gekauft beim Händler nebenan. Lebensmittel vor Ort erzeugt und gehandelt, Verzicht auf Plastikverpackungen.
Dem Thema der Kaufkraftbindung widmete sich auch der Vortrag von Norbert Rost, Vorstand des Elbtaler e. V., der zu den Chancen und Möglichkeiten regional basierter Währungen referierte.
Die anschließende Diskussion mit den Gästen, machte deutlich, dass der Nerv des Publikums getroffen worden war. Der Abend endete in zwangloser Runde bei Wein, Kerzenschein und interessanten Gesprächen. Die neu vorgestellten Illustrationen der Gastgeberin lieferten den besonderen Rahmen für eine Veranstaltung, bei der Kunst, Politik und Bürgerengagement in einer gelungenen Verbindung zueinander fanden.