Parkproblem am Elbufer bleibt
Erste Stadtteilbesichtigung des Baubürgermeisters Raoul Schmidt-Lamontain
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Februar 2016
Die erste Stadtteilbesichtigung des Baubürgermeisters Raoul Schmidt-Lamontain barg viel Zündstoff: Die immer stärkere Verkehrsbelastung ist Thema rund um das Blaue Wunder.
Loschwitz/Blasewitz. Es sollte kein bloßer Frischeluftspaziergang an einem verschneiten Sonntag werden. Die erste Stadtteilbesichtigung des Baubürgermeisters Raoul Schmidt-Lamontain barg viel Zündstoff. Christiane Filius-Jehne, Vorsitzende der Grünen-Stadtratsfraktion, hatte dazu eingeladen. An der Friedrich-Wieck-Straße ging es gleich los mit der Feststellung des Problems der immer stärkeren Verkehrsbelastung des Platzes. Obwohl als verkehrsberuhigte Anwohnerzone beschildert, ist er regelmäßig vollgeparkt. Kontrollen seien »schon lange keine mehr gewesen« nach Feststellung der zahlreich erschienenen Loschwitzer. Es wird mit hoher Geschwindigkeit gefahren, selbst Stadtrundfahrtbusse quälen sich um enge Kurven und lärmende Carts fahren durch bis zum Elbufer. Ein für Durchfahrtsberechtigte absenkbarer Poller sollte das verhindern. Doch der vor Jahren schon installierte ist nach vielfacher Beschädigung inzwischen von der Stadt außer Betrieb genommen. Und damit ist die Zufahrt frei zum Wildparken, das an Wochenend- und Schönwettertagen immens zunähme, im Landschaftsschutzgebiet Elbe. Der Baubürgermeister nahm als Aufgaben für sein Amt mit: Verkehrsberuhigung des Dorfplatzes und Poller-Antisabotage.
Schmidt-Lamontain sprach sich auch gegen das Parken unterhalb des Blauen Wunders aus. Der Stadtratsbeschluss zur Ausgliederung des Loschwitzer Festplatzes aus dem Landschaftsschutzgebiet, um dort dauerhaft einen Parkplatz einzurichten, müsse zurückgenommen werden. Zufolge soll dann auch das Parken auf der Blasewitzer Elbseite nicht mehr möglich sein.
Vor Ort am Blauen Wunder wurde auch über sicheres Radfahren über die Brücke diskutiert. Gefordert werden beidseitige Radspuren. 2001 wurde vom Stadtrat beschlossen, dass »Radfahreinrichtungen« auf der Brücke einzurichten sind.
Für den Körnerweg, der wegen des extrem buckeligen Großpflasters auch für Radfahrer schwer zu überwinden ist, wurde angekündigt, dass ab Juni 2016 auf einem 75 Meter langen Teilstück als Kompromisslösung Sandsteinpflaster verlegt wird. Anrainer und der Vertreter des ADFC Rolf Leonhardt forderte, dass gleich auch wenigstens der anschließende Radweg bis zu den Elbeschlössern ausgebaut wird.
Der für den neuen Baubürgermeister sicher aufschlussreiche Rundgang endete bei beginnender Dunkelheit am unteren Bogen der Grundstraße, wo die von oben herunterführenden Radfahrstreifen unvermittelt enden. An der Engstelle ist in den Vorjahren ein Radfahrer durch einen Sturz tödlich verunglückt.